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Erinnerungstafeln Hörde

Stellten die neuen Gedenktafeln vor: (v. l. n. r.) Michael Depenbrock, Bezirksbürgermeister Hörde, Ulrich Spangenberg, Geschäftsführer der Bezirksvertretung Hörde, Bernhard Finkeldei und Heike Regener, Heimatverein Hörde sowie Heinrich Sicking (Petit & Gebr. Edelbrock, Glocken- und Kunstguss Manufaktur, Gescher). Foto: Heimatverein Hörde

Heimatverein Hörde und das Stadtbezirksmarketing übergeben Erinnerungstafeln

Beim Abbruch der ehemaligen Stiftsbrauerei in Hörde mussten Erinnerungstafeln, die dort ein Stück Hörder Geschichte erzählten, entfernt werden. Das ehemalige Brauereigelände wurde mit neuen, modernen Gebäuden bebaut.

Auf Initiative des Heimatvereins Hörde konnten jetzt die drei Tafeln am Rudolf-Platte-Weg 4 einen neuen Platz finden.

Eine Tafel erinnerte an die Hörder Brautradition. Sie geht bis ins Mittelalter zurück. Eduard Frantzen gründete 1867 die Stiftsbrauerei, die sich im Zuge der Industrialisierung Hördes zu einem Großbetrieb entwickelte. Mit der Eingemeindung Hördes im Jahr 1928 wurde die Brauerei zu einer Dortmunder Brauerei und trug zum Ruf Dortmunds als Bierstadt bei.

Der Hörder Bach speiste im Mittelalter nicht nur die Gräben der Hörder Burg. Er versorgte auch die Ölmühle des Klosters Clarenberg und die Getreidemühle am nördlichen Stadttor (Seekante) mit Wasser. Zwischen dem Hörder Friedhof und der Siedlung Clarenberg war der Bach zu einem Teich aufgestaut. Hier „erntete“ man früher im Winter das für die Bierkühlung benötigte Eis und brachte es in den Eiskeller der Brauerei.

Erinnerungstafeln Hörde

Die drei neu angebrachten Gedenkplatten am Rudolf-Platte-Weg. Foto:Heimatverein Hörde

Die dritte Tafel ist dem Volksschauspieler Rudolf Platte gewidmet. Er wurde 1904 in Hörde geboren. Obwohl er bereits im Alter von 3 Jahren mit seinen Eltern nach Hildesheim zog und später in Berlin wirkte, hat er den Kontakt zu seiner Hörder Heimat nie verloren. So kam er aus Berlin zu Verwandtenbesuchen oft nach Hörde zurück. 1980 ehrte die Stadt Dortmund ihn mit dem Ehrenring und die Stiftsbrauerei ernannte ihn zum Ehrenbraumeister. 1984 starb Rudolf Platte in Berlin.

Die Tafeln „Hörder Bach“ und „Rudolf Platte“ wurden aufgearbeitet. Die dritte Tafel „Stiftsbrauerei“ wurde von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher nach einem Foto der alten Platte neu hergestellt. Die Kosten dafür werden jeweils zur Hälfte vom Heimatverein Hörde und dem Stadtbezirksmarketing der Bezirksvertretung Hörde getragen.

Zur Übergabe der Erinnerungstafeln waren Vertreter des Heimatvereins, des Stadtbezirksmarketings, der Hauseigentümerin und der Firma Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher und einige Zuschauer am Rudolf-Platte-Weg zusammen gekommen.

Vor der Enthüllung der Tafeln begrüßte die Vorsitzende des Heimatvereins Hörde die Anwesenden und freute sich, dass es möglich wurde, die Tafeln wieder aufzuhängen. „Mit diesen Tafeln können wir rechtzeitig zum Brückenfest am kommenden Samstag (08.06.) der Hörder Bevölkerung und den Besuchern des Phoenix-Sees eine Brücke der Erinnerung von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft übergeben“.