Der Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde trauert um Helmut Broich, eines seiner aktivsten Mitglieder. Er starb überraschend am 6. Dezember 2022 im Alter von 82 Jahren.
Helmut Broich im Sommer 2022. Foto: Heimatverein Hörde.
2007, im Jahr des großen Umbruchs des Vereinsvorstandes, konnte er für das Amt des Geschäftsführers gewonnen werden. Hier vereinte er gleich mehrere Funktionen in einer Person. Die Finanzen waren für den pensionierten Bankkaufmann ein Heimspiel. Neben dem Schriftverkehr betrieb er aber auch den Aufbau einer Internetseite. Sein ausgeprägtes Organisationstalent konnte er bald bei Großveranstaltungen einsetzten, gestaltete aber auch Umzug und Umbau des Museums leidenschaftlich mit. Helmut Broich war außerdem in weiteren Ehrenämtern engagiert, u. a. in der Ortsunion, in der Hörder Bezirksvertretung, im Förderverein für das Hörder Hallenbad, im Förderverein Bücherei Wellinghofen, in der Casino Gesellschaft und bis 2015 in der Vereinsgemeinschaft Wellinghofen.
In Arbeit waren in diesem Jahr noch mehrere Projekte des Heimatvereins Hörde, für die sich Helmut Broich intensiv einsetzte. Die lange geplante Erinnerungstafel für die legendäre Hörder Fackel wurde zwei Tage vor seiner Beerdigung aufgestellt.
Dem Hörder Heimatverein und der Stadtheimatpflege Dortmund wird Helmut Broich stets in dankbarer und ehrender Erinnerung bleiben.
Paul Reding (links) und der Vorsitzende des Mengeder Heimatvereins Hans-Ulrich Peuser. Foto: Heimatverein Mengede
Bereits zum fünften Mal veranstaltete der Heimatverein Mengede in der Vorweihnachtszeit eine Lesung mit den bekannten Waltroper Künstler Paul Reding. Der ehemalige „Mengeder Realschüler“ berichtete von seiner langjährigen Tätigkeit als Schriftsteller, wobei ihm der Computer im Gegensatz zur alten Schreibmaschine eine große Hilfe ist - auch wenn sein Kater Aristoteles zwischenzeitlich die „Löschtaste“ betätigt.
Im ersten Teil des Abends las Reding aus seinen Kurzgeschichten und Gedichten, die von der Nachkriegszeit bis zu den Brennpunkten der Gegenwart führten. Hier bildeten die Außenseiter und die Benachteiligten der Gesellschaft die Schwerpunkte. Dabei war zu erkennen, dass sich Flüchtlingsschicksale damals und heute immer noch sehr ähnlich sind und der Heimatgedanke eine wichtige Rolle spielt. Auch den Verlust der christlichen Grundgedanken des Weihnachtsfestes durch die Kommerzialisierung der Gesellschaft brachte er mehr als deutlich zum Ausdruck.
Seine aktuelle Weihnachtsgeschichte „Bei den Hirten zuhause“ hatte er exklusiv für die Lesung in unserem Heimathaus geschrieben.
Die Lesepausen wurden von Vorsitzenden Hans-Ulrich Peuser am Klavier gestaltet. Bei den bekannten Weihnachtsliedern stimmten die Besucher stimmgewaltig ein. Paul Reding bedankte sich bei seinem „gut zuhörenden“ Publikum, suchte das Gespräch mit den Anwesenden, beantwortete Fragen und versprach zum Abschied auch im nächsten Jahr wiederzukommen.
Der LKW-Oldtimer in der Ausstellung des Brauerei-Museums. Foto: Rasche, Stadt Dortmund
In diesem Jahr gibt es rund um das Brauerei-Museum gleich drei Jubiläen: Nicht nur das Museum selbst, auch die Stiftergesellschaft zur Förderung des Brauerei-Museums Dortmund e.V. feiert 40-jähriges Bestehen. Dazu kommt ein runder Geburtstag des größten Ausstellungsstücks: Vor 100 Jahren stellte die Friedrich Krupp AG in Essen einen LKW her, der ein halbes Jahrhundert in Diensten der Dortmunder Union-Brauerei stand und nun zu den beliebtesten Exponaten des Museums zählt.
Dortmund konnte sich noch Bierstadt Nr. 1 nennen, als das Brauerei-Museum im November 1982 seine Pforten öffnete. Es entsprang der Anregung von Oberbürgermeister Günter Samtlebe und der Initiative von Heiner Brand, dem damaligen Eigentümer der Dortmunder Kronen-Brauerei, unter dem es auf seinem Brauereigelände als Lehrmuseum betrieben wurde.
1996 wurde Kronen, die älteste Dortmunder Brauerei, von der Dortmunder Actien-Brauerei übernommen. Das Museum ging in das Eigentum der Stadt über und wurde zunächst weitergeführt. Als die Brauerei geschlossen wurde, geriet das Museum in eine isolierte Insellage und musste 2001 geschlossen werden.
Die Stadt wollte das Museum erhalten und auch weiterhin an eine produzierende Brauerei anbinden: die Dortmunder Actien-Brauerei an der Steigerstraße. Der Umbau und die Einrichtung konnten aber erst 2005 beginnen, nachdem sich die Radeberger-Gruppe, in die der Brau und Brunnen Konzern integriert wurde, für den Erhalt des Produktionsstandortes der DAB an der Steigerstraße entschieden hatte.
Nur ein Jahr später, am 23. April 2006, öffnete das neue Brauerei-Museum Dortmund seine Türen. Es ist in der Maschinenhalle der ehemaligen Hansa-Brauerei von 1968 sowie deren historischem Maschinenhaus von 1912 untergebracht. Seitdem präsentiert das Brauerei-Museum auf gut 1000 qm Ausstellungsfläche an die 2000 Exponate und hat sich nicht nur zu einem etablierten Fachmuseum, sondern auch zu einem attraktiven Touristikziel entwickelt.
Die Metzgerei von Carl Wilhelm Pötter an der Evinger Str. 272 kurz nach dem Umzug von der Kaiserstraße 46. Repro: Geschichtsverein Eving
Die lange Tradition der Wurstherstellung steht im Mittelpunkt des nächsten Treffs des Evinger Geschichtsvereins. Gast und Gesprächspartner ist der Evinger (Traditions-) Metzgermeister Ernst Pötter. Mit ihm stand bereits die fünfte Generation von Metzgermeistern an der Wurstmaschine und dem Hackbrett.
Begonnen hatte die Familie das Metzgern vor fast 150 Jahren mit einer Fleischerei des Ururgroßvaters Heinrich Huster in Westhofen bei Schwerte. Sein Schwiegersohn Carl Wilhelm Pötter verkaufte seine Wurst auf Wochenmärkten und eröffnete schließlich eine eigene Metzgerei in der Kaiserstraße, 1913 erfolgte dann der Umzug nach Eving.
Ernst Pötter berichtet am Montag, 31. Oktober 2022, ab 18 Uhr im Wohlfahrtsgebäude (Altes Schloss), Nollendorfplatz 2, Dortmund (barrierefrei) über die wechselvolle Geschichte seiner Metzgerei. Der Eintritt ist frei.
Die Radfahrer des Heimatvereisn Mengede unterwegs zum Jachthafen, Foto: Heimatverein Mengede
Die Radtour des Heimatvereins Mengede führte diesmal durch die Mengeder Heide zum Regenrückhaltebecken an der Stadtgrenze zu Ickern, durch das Nierholz, das Grutholz und das Castroper Holz nach Bladenhorst. Entlang der Emschertalbahn erreichte man Herne-Börnig und dann den Rhein-Herne-Kanal. Hier, nahe der Schleuse Herne Ost endete unerwartet der Radweg und die rund zwanzig Radfahrer mussten kurz vor dem Ziel die Bladenhorster Brücke über die Treppe mit einer Fahrradrinne zu Fuß zu erklimmen. Diejenigen, die die Technik ihres E-Bikes im Griff hatten (Schiebehilfe) waren dabei natürlich klar im Vorteil.
Nach dem reichlichen Mittagessen fuhr man am Rhein Herne Kanal entlang nach Habinghorst. Am Deininghauser Bach entlang, vorbei am Brunosee und nach Umrundung des Emscher Rückhaltebeckens kamen alle wohlbehalten wieder am Heimathaus in Mengede an.
Der Heimatverein konnte mit der Journalistik-Studentin Luisa Becher von der TU Dortmund an diesem Tag eine besondere „externe Mitfahrerin“ in seinen Reihe begüßen. Sie recherchiert zur Zeit über das Thema „Heimat“ und nutze so die Gelegenheit, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sich hier aktiv engagieren. Neben vielen Gesprächen gab es für sie anschließend noch eine „Exklusivführung“ durch das jüngst aufgewertete Heimathaus.
Die Gewinner der diesjährigen Heimatpreise. Foto: Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de
Um einen Heimatpreis zu bekommen, muss man nicht 60 Lebensjahre hinter sich haben. Das hatte bereits die Entscheidung der Fachjury gezeigt, die aus 18 Bewerbungen um den Dortmunder Heimatpreis 2022 einen ganz jungen Verein unter die ersten drei Gewinner ausgewählt hatte, und später dann, bei der Online-Abstimmung auch die rund 1200 Dortmunder:innen, die ihre Stimme für die Reihenfolge abgaben. Bis zum Abend der Preisverleihung blieb die endgültige Platzvergabe streng geheim.
Der Jubel war dann groß: Das „Forum Jugend“ gewann den ersten Preis dank der 552 Stimmen, die für dessen Fotoausstellung „Heimat: gestern und heute“ abgegeben wurden, der Heimatverein Mengede kam auf den zweiten Platz mit der „Aufwertung des Heimathauses“ und der Historische Verein für Dortmund auf den dritten Platz mit dem Projekt „Jüdische Identität, jüdisches Leben und jüdische Friedhöfe in Dortmund“.
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Das diesjährige Motto "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz" lädt alle Denkmaleigentümer*innen sowie haupt- und ehrenamtliche Denkmalpfleger*innen ein, sich auf die Spurensuche nach "Beweismitteln" in der Bausubstanz ihres Denkmals zu begeben. Denn jedes Bauwerk "erzählt" seine eigene Geschichte: Historische Spuren wie Ergänzungen, Weiterentwicklungen, aber auch Verfälschungen und Übermalungen sollen am Tag des offenen Denkmals nachvollzogen werden. Auch von irrigerweise einem Ort zugewiesenen geschichtlichen Ereignissen, von unsachgemäßen Arbeiten an einem Bauwerk oder der Vernachlässigungen eines Objektes wird berichtet.
Die Dortmunder Denkmallandschaft bietet viele Objekte, an denen – begibt man sich erst einmal auf "KulturSpur"-Suche – zahlreiche, teils überraschende Entdeckungen gemacht werden können.
In diesem Jahr ist der Tag des offenen Denkmals in Dortmund am Samstag, 10., und am Sonntag, 11. September 2022. Erstmals finden einige ausgewählte Programmpunkte bereits am Samstag statt, so auch die (anmeldepflichtige) Eröffnungsveranstaltung, die Samstagabend ab 18.00 Uhr auf der Kokerei Hansa stattfindet.
Die Programmbroschüre ist an vielen Stellen in Dortmund und natürlich auch online erhältlich.
Jochen Schrumpf, Sarah Welker und Martin Klausmeier (v.l.) begeisterte das Publikum trotz Hitze. Foto: Geschichtsverein Eving
Selbst der Evinger Geschichtsverein war von dem guten Besuch seines Jazzfrühschoppens überrascht. Fast 200 Gäste hörten begeistert den Musikern Jochen Schrumpf, Martin Klausmeier und Sarah Welker zu.
Viel Sonnenschein, die schöne Kulisse des Evinger Schlosses am Nollendorfplatz und vor allem ganz viel gute Musik gab es für die Besucher des Jazzfrühschoppens am Evinger Schloss am Sonntag. Der Geschichtsverein lud bereits zum 16. Mal hochrangige Jazzkünstler zu dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude im Evinger Zentrum ein. Und das war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg.
„Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, es war eine wirklich schöne Veranstaltung“, berichtet auch Wolfgang Skorvanek, Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Rund 200 Gäste hatten sich auf den Weg zum Schloss gemacht, um die Gruppe "Gentle" live auf der Bühne zu sehen. Auch die Hitze hatte sie dabei nicht gestört.
Für die Künstler aber war diese eine echte Herausforderung, berichtet Uli Möller, stellvertretender Vorsitzender des Geschichtsvereins: „Das hat schon große Anforderungen an die Musiker gestellt, besonders weil sie auch einige Zugaben gegeben haben. Da waren Sie nachher dann ziemlich erschöpft.“
Mit einem langen Applaus verabschiedeten die Besucherinnen und Besucher die Musiker und hoffen auch im nächsten Jahr wieder mit dem Geschichtsverein Jazzfrühschoppen zu können.
Auf große Resonanz traf am Sonntagmorgen auch der ökumenische Gottesdienst zum Beginn des dritten Festtages. Im Hintergrund sind die Zeltspitzen des mittelalterlichen Lagers zu erkennen. Foto: Stadtheimatpflege
Auf sehr große positive Resonanz sind die vom Berghofer Heimatverein unter der Leitung von Cornelia Konter organisierten drei Festtage zum 802. Jubiläums der Ersterwähnung Berghofens (1220) gestoßen. Man spürte förmlich, wie sehr es die Berghofer genossen, das schon so lange geplante Jubiläumsfest nun endlich auch wirklich durchführen zu können. Glücklicherweise blieben die drei Tage von irgendwelchen Extremwettern verschont, so dass alle ganz entspannt am reichhaltigen Programm teilnehmen konnten.
Rund um die evangelische Kreuzkirche am Fasanenweg waren eine Vielzahl Stände örtlicher Vereine und Organisationen und eine historische Kirmes aufgebaut, die freiwillige Feuerwehr gab Einblicke in ihre Arbeit und selbstverständlich standen ausreichend Angebote für das leibliche Wohl bereit.
Die Bühne auf der Wiese südlich der Kirche bot mit ihrem vielfältigen Bühnenprogramm für jeden Geschmack etwas, wobei der Höhepunkt sicherlich die beeindruckende Feuershow zum Abschluss des samstäglichen Abendprogramms war.
Über die Lebensumstände in Berghofen vor rund 800 Jahren konnte man sich im mittelalterlichen Lager informieren. Gleich mehrere Gruppen, die es sich zum Hobby gemacht haben, das gar nicht so dunkle Mittelalter wieder zum Leben erwecken, hatten für diese drei Tage ihr Lager in Berghofen aufgeschlagen.
Der neue Vorsitzende des Westfälischen Heimatbundes, Dr. Grorg Lunemann beglückwünschte den Megeder Heinmatverein mit seinem Vorsitzenen Hans-Ulrich Peuser (links) für die gelungene Renovierung ihres Meimathauses. Foto: Heimatverein Mengede.
Nach über zweijähriger Corona- Abstinenz konnte der Heimatverein Mengede endlich wieder zu einem Sommerfest einladen, und über 150 Heimatfreunde feierten mit.
Gleichzeitig konnte der Heimatverein die Fertigstellung des Projektes „Aufwertung der Heimatstube“, gefördert mit Mitteln aus dem Förderprogramm (Heimatzeugnis) des Landes NRW, bekanntgeben. Bierkeller, Gesindezimmer und die Räucherkammer auf dem Dachboden wurden aufwendig restauriert. Die Wände des Treppenhauses erstanden in ihrer ursprünglichen Form mit wunderschönem Lehmverputz. Bei den vom Heimatverein angebotenen Führungen konnten vom Bierkeller bis zum Dachboden den neuen Glanz des Heimathauses bewundert werden.
Hans Ulrich Peuser begrüßte die zahlreichen geladenen Ehrengäste. Neben den politischen Vertretern der Bezirksvertretung mit dem stellvertretenden Bürgermeister Bruno Wisbar und dem Alt Bürgermeister Adolf Miksch auch unseren Ratsvertreter Thorsten Heymann und von der Stadt Dortmund Sandra Grunewald und Andrea Allendorf.
Besonders erfreut war er über die Anwesenheit der vielen Handwerker (stellvertretend Wilfried Knepper als Bauleiter) die im Heimathaus tätig waren. Auch die Vorsitzenden der vielen befreundeten Mengeder Vereine durften nicht fehlen.
Den Dortmunder Stadtheimatpfleger Dr. Mattias Austermann und Dr. Georg Lunemann, neuer Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes (WHB) begrüßte er mit einem besonders herzlichen „Glück Auf“.
Dr. Lunemann bedankte sich für den freundlichen Empfang und übermittelte die allerbesten Grüße des Verbandes. Er stellte sich, den LWL und den Westfälische Heimatbund kurz vor. Er freute sich, dass ihn sein zweiter Termin für den Heimatbund nach Mengede geführt hat. Er verwies auf die zahlreichen Aktivitäten des Mengeder Heimatvereins, aber auch den Erwerb und die Aufwertung des Heimathauses. Dieses soll auch in Zukunft ein lebendiger Treffpunkt sein, so dass der Slogan: Heimatverein Mengede, da wo wir zuhause sind - wirklich zutreffend ist und gelebt werden kann. Er endete mit den besten Wünschen für den Heimatverein und seine Mitglieder.
Grillduft lag nun in der Luft und bei Wurst, anderen Leckereien und gut gekühlten Erfrischungen ließen es sich die Besucher gut gehen! Bei einsetzender Dunkelheit und Auffrischung der Temperaturen verlegten sich die Festivitäten immer mehr in das Heimathaus, wo Hans-Ulrich Peuser dann kräftig in die Tasten griff. In der lauen Sommernacht klang das Sommerfest bei guter Laune friedlich aus.
Der neue Vorstand des Hörder Heimatvereins (v. l.): Bernhard Finkeldei (2. Vorsitzender), Willi Garth (Ehrenvorsitzender), Heike Regener (Vorsitzende), Helmut Broich (Geschäftsführer), Maximilian Stock (Schatzmeister)‚ Foto: Markus Steur.
28 Jahre Mitglied, 24 Jahre im Vorstand, davon 15 Jahre als 1. Vorsitzender: Niemand hat den Hörder Heimatverein so geprägt wie Willi Garth. Die Thomasbirne, die Brammen, das Bodendenkmal, die Wiederentdeckung des Hörder Komponisten Wilsing, das Heimatmuseum und vieles mehr tragen seine Handschrift. Ausgezeichnet „in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“ mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und für seine Hörder Verdienste mit dem Konrad Ring setzt sich der Heimatforscher seit Jahrzehnten für sein Hörde unermüdlich, engagiert, kenntnisreich und anpackend ein.
„Als ich 80 Jahre alt wurde“ so Willi Garth, „habe ich begonnen, mir Gedanken über meine Nachfolge zu machen. Jetzt mit 84 Jahren freue ich mich, dass wir für den Verein mit Heike Regener die passende Kandidatin gefunden haben, die in der Mitgliederversammlung im Juni 2022 einstimmig gewählt wurde.“
Regener ist seit Jahren Vereinsmitglied. „Ich habe meine Heimatverbundenheit zum Beruf gemacht” so die Gründerin von meineHeimat.ruhr, dem größten Stadtführungsunternehmen in Dortmund. Sie bietet mit ihrem Team Führungen in und um Dortmund und vor allem auch in Hörde an, darunter die besonders beliebten Touren auf dem Hörder Skywalk, Spaziergänge am Phoenix See und Radtouren entlang der Emscher. „Ich freue mich über das Vertrauen, dass mir entgegengebracht wird“, kommentiert Regener ihre Wahl „und ich bin dankbar, dass Willi Garth uns noch als Ehrenvorsitzender weiterhin unterstützen wird.
„Gerne, so Regener weiter, „stelle ich mit dem bewährten Team mit Bernhard Finkeldei als zweitem Vorsitzenden, Helmut Broich als Geschäftsführer, Maximilian Stock als Schätzmeister, den Kassenprüfer*innen Helmut Hahn, Jutta May und Stephanie Pieczka sowie Wolf-Dietrich Köster als Mitglied des Ehrenrates und unseren Mitgliedern der Herausforderung, Willi Garth nachzufolgen. Der Hörder Heimatverein und seine Mitglieder sind und bleiben eine feste und verlässliche Instanz in Hörde und für Dortmund.“
Hans-Ulrich Peuser bedankte sich bei Adolf Miksch (links) mit einer Flasche Remigiustropfen. Foto: Heimatverein Mengede.
Zum Juli Stammtisch des Heimatvereins begrüßte Hans-Ulrich Peuser den „Alt- Mengeder“ und Dortmunder Altbürgermeister Adolf Miksch.
Adolf Miksch, geboren 1940, vertrat über vier Jahrzehnte bis 2009 den Stadtbezirk Mengede im Dortmunder Rathaus. Er wurde 1971 erstmals in den Rat gewählt und war von 1984 – 1999 stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU. Von 1999 – 2009 war er Bürgermeister der Stadt Dortmund. Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Historischen Vereins ist er natürlich auch Mitglied im Heimatverein Mengede.
In seiner Funktion als 1. Vorsitzender stellte er beim Mengder Stammtisch nun den „Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark“ vor, der in diesem Jahr schon sein 150 - jähriges Jubiläum feiern kann.
Zunächst berichtete Adolf Miksch über die Planung und Gründung in den Jahren 1871 und 1872. Schon damals waren als Hauptaufgaben die Archivierung und Pflege von historischen Dokumenten, die Unterhaltung einer landesgeschichtlichen Bibliothek, das Engagement für die Erhaltung historischer Quellen sowie die Förderung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zur Stadt- und Landesgeschichte vorgesehen.
Ein Initiator der Vereinsgründung war Studienrat Dr. Dirsch, der bereits 1854 ein Buch über die Dortmunder Geschichte veröffentlicht hatte. Gründungsvater wurde dann der nach seinen Haaren und seiner Gesinnung benannte „Rote (Hermann) Becker“. Er war Jurist, Journalist, im Rat der Stadt Dortmund und Mitglied des preußischen Landtages. Als erster Vorsitzender des Historischen Vereins, wurde er 1871 auch Dortmunder Oberbürgermeister. Das Gründungsfest fand am 1.7. im Fredenbaumpark statt. Wegen der dort ausgeschenkten Erdbeerbowle ist die Erdbeere noch heute ein wichtiges Symbol des Vereins.
Aus den gesammelten Quellen, Dokumenten und Altertümern entstand bereits 1875 das erste Jahrbuch, dem bis heute bereits 110 weitere Veröffentlichungen folgten.
Bei den damaligen Kommunikationswegen erfolgte die Einladung zu den Mitgliederversammlungen einfach per Annonce in der Zeitung. Aus der beigefügten Kopie geht hervor, dass es damals nur drei Tagesordnungspunkte gab. Die Frage aus dem Plenum, warum das heute nicht mehr so ist, beantwortete Hans-Ulrich Peuser mit dem Hinweis „daran wird gearbeitet“!
In der Gegenwart ist ein wichtiger Schwerpunkt die Aufarbeitung der Nazizeit. So werden zurzeit sämtliche jüdische Grabstellen in Dortmund erfasst, natürlich auch in Mengede. Auch die Integration der „Gastarbeitergenerationen“ von der Industrialisierung Ende des 19 Jahrhunderts bis in die Neuzeit wird erforscht und dokumentiert. Dazu dient unter Anderem der Arbeitskreis „Stadtgeschichtliches Forum“, in dem jeder ganz herzlich eingeladen ist. Auch die zahlreichen Vorträge können von allen Interessierten besucht werden.
Ganz wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Heimatvereinen und dem Stadtheimatbund Dortmund, wo bei regelmäßigen Treffen aktuelle Themen erörtert werden.
Nach Abschluss des Vortrages gab es reichlich Beifall und Hans-Ulrich Peuser bedankte sich bei dem Referenten mit einer Flasche Remigiustropfen, da der Hl. Remigius ja der Schutzpatron der katholischen wie auch der evangelische Kirchengemeinde Mengedes ist. In der abschließenden Runde setze sich Adolf Miksch zu den Stammtischbesuchern und beantwortete ihre Fragen.
Der Vorstadn des Evinger Geschichtsvereins. Vordere Reihe (v.l) Rosemarie Hackenfort, Barbara Genster, Klaus Berger, Dr. Rainer Lichte. Mittl. Reihe: Herman, Kohl Jost Küp, Hans Bickenbach. Hintere Reihe: Dr. Volker Schacke, Wiltrud Lichte-Spranger, Wolfgang Skorvanek, Uli Möller, Bernd Süselbeck. Foto: Evinger Geschichtsverein
Die Mitgliederversammlung des Evinger Geschichtsvereins wählte einen neuen Vorstand. Alle Wahlen erfolgten ohne Gegenstimmen.
Zum Nachfolger der bisherigen Vorsitzenden Wiltrud Lichte-Spranger wurde Wolfgang Skorvanek gewählt. Wiltrud Lichte-Spranger kandidierte aus persönlichen Gründen nicht mehr als Vorsitzende, gehört dem Vorstand aber nun als stellvertretende Kassiererin an. Wolfgang Skorvanek dankte Wiltrud Lichte-Spranger im Namen des Geschichtsvereins für ihre Arbeit.
In ein neues Amt wurde Uli Möller gewählt. Uli Möller ist nun stellvertretender Vorsitzender des Geschichtsvereins. Er teilt sich diese Aufgabe mit Dr. Volker Schacke. Die Kassengeschäfte des Geschichtsvereins führt weiter Bernd Süselbeck als Schatzmeister. Schriftführerin bleibt Barbara Genster. Als Beisitzerinnen und Beisitzer gehören dem Vorstand an: Jost Küp, Hans Bickenbach und Herman Kohl, der die EDV des Vereins und das Fotoarchiv verwaltet. Als Revisoren wurden Rosemarie Hackenfort und Klaus Berger gewählt.
Auch Ehrungen standen auf der Tagesordnung des Geschichtsvereins. Klaus Berger und Dr. Rainer Lichte wurden für ihre langjährige Tätigkeit im Vorstand geehrt. Dr. Rainer Lichte ist Gründungsmitglied des Vereins und war 25 Jahre für den Geschichtsverein tätig; Klaus Berger arbeitet seit 16 Jahren im Vorstand.
Bei der Mitgliederversammlung stand neben den Neuwahlen auch das Programm des Geschichtsvereins zur Diskussion. Als nächstes wird der neu gewählte Vorstand, so Corona dies nicht verhindert, gemeinsam einen Jazzfrühschoppen vorbereiten und seine Forschungen zu Gaststätten in Eving vorstellen.
Drei Bewerbungen um die Auszeichnung "Heimat-Preis 2022" für privates Engagement in und für Dortmund wurden am 18. Mai von einer Fach-Jury ausgewählt und hoffen auf die Stimmen der Dortmunder*innen.
Eine Fach-Jury hat entschieden, dass die folgenden Projekte besondere Anerkennung verdienen und einen Preis erhalten sollen:
Jedes der hier vorgestellten Projekte hat durch die Vorauswahl schon einen Preis gewonnen. Insgesamt stehen 15.000 Euro Preisgelder in folgenden Abstufungen zur Verfügung:
Über die endgültige Rangfolge der vorausgewählten Projekte können alle Dortmunder*innen abstimmen.
Sie wohnen in Dortmund und möchten an der Abstimmung teilnehmen? Sie können im Zeitraum vom 30. Mai bis 03. Juli 2022 wählen, welches Projekt Ihrer Meinung nach die höchste Anerkennung verdient.
Gute Laune am Stand des Heimatvereins Mengede auf dem Hof Emscherauen. Foto: Heimatverein Mengede.
Mit einem großen Nachbarschaftsfest wurde „das parkhotel_inside-outside“ des Künstlers Andreas Strauss am Hof Emscherauen zwischen den „Städten Mengede und Ickern“ feierlich eingeweiht. Es ist bereits das dritte Röhrenhotel, das der Künstler entwickelt hat. Nach Österreich (2004) und Bottrop-Berne (2010) hat er drei „Gastfreundschaftsgeräte“ am Emscherhof angelegt und mit dem Pavillon „inside-outside“ zur Vogelbeobachtung kombiniert.
Der Heimatverein Mengede beteiligte sich am Hoffest mit einem Informationsstand, auf dem auch „Ruhrgebietsliteratur“ der Buchhandlung Am Amtshaus angeboten wurde. Ein besonderer Renner, besonders bei den ganz Kleinen, war einmal mehr das Kinderkarussell. Die Emschergenossenschaft, die Urbanen Künste Ruhr, der Regionalverband Ruhr und der NABU waren ebenfalls vor Ort. Die auf dem Emscherhof befindliche Skulpturen Werkstatt war ebenfalls geöffnet. Beim Imker Verein Castrop konnte frischer Honig erworben werden und bei der JVA Meisenhof wurde das beliebte Holzspielzeug angeboten.
Die unermüdlichen Radler des Heimatvereins Mengede starteten zu ihrer ersten Monatsradtour im Jahr 2022. Foto: Heimatverein Mengede.
Nach den beiden letzten „Corona Jahren“, in denen die Monatsradtouren nur vereinzelt und in kleinen Gruppen stattfinden konnten, startete der Heimatverein Mengede nun die diesjährige Radsaison.
Wie in der „guten alten Zeit“ führte die Tour „Rund um Mengede“. Die Hauptrichtung gab dabei der vom Verein Mengede 2000 beschilderte Radweg vor, der jedes Mal von Franz-Josef Fedrau modifiziert und abgeändert wird. So kommt keine Langeweile auf.
Bei gutem Radfahrwetter (trocken und nicht zu heiß) fanden sich 20 Radtouristen ein, um die Rundfahrt anzugehen. Erfreulicherweise auch drei Mitfahrer, die zum ersten Mal dabei waren. Alterspräsident war der 92jährige Henry Schumann, der auf seinem E-Scooter an den Start ging.
Vom Heimathaus ging es am Volksgarten und dem Heimatwald vorbei bis zur Schloßkirche und dem Schloß Bodelschwingh um dann bei „Tante Amanda“ einzukehren. Zurück ging es durch den Rahmer Wald und Nette bis zum Heimathaus, wo man den Tag resümierte und auch gleich in die Planung für die kommenden Monate einstieg. Im Mai soll das Ziel die Zeche Zollern sein, im Juni geht es nach Oer-Erkenschwick zum Restaurant Rapen.
2021 wurde der "Steigerturm" in Berghofen mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Foto: Tim Treude.
Wie in den vergangenen beiden Jahren schon schreibt die Stadt Dortmund auch in diesem Jahr wieder den Dortmunder Heimatpreis "Was für eine Heimat" aus.
Angesprochen sind wieder lokale Initiativen und Projekte, die sich für ihre Dortmunder Heimat stark machen. Dabei ist es egal, ob die Projekte aus Bereichen wie Brauchtum, Nachbarschaft, Migration, Inklusion, Kultur, Bildung oder aus anderen Bereichen kommen. Wichtig ist, dass Bewerber*innen mit ihrem Heimat-Projekt, für Nähe, Vertrauen und Zusammenhalt stehen.
Belohnt wird das besondere Engagement mit dem Heimat-Preis, der mit insgesamt 15.000 Euro für drei ausgewählte Projekte dotiert ist.
Bewerbungen um den Heimat-Preis mit dem Titel können ab sofort bis spätestens 31. März 2022 bei der Koordinierungsstelle Heimat im Amt für Stadterneuerung eingereicht werden. Neu ist in diesem Jahr, dass Bewerbungen zusätzlich auch online über die Heimat-Seite der Stadt Dortmund möglich sind.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.