Adventliche Stimmung in der Remigius-Kirche in Mengede. Foto: Heimatverein Mengede
„Im vorigen Jahr hatten wir an einem Tag noch richtig Schnee. Das passte zwar ideal, aber wir mussten ganz schön schaufeln“, erinnerte sich Angelika Pässler, Chefin des Netter Carnevals-Clubs.
Am zweiten Advents-Wochenende war es anders. Regenwetter beeinträchtigte den vom Mengeder Heimatverein organisierten Adventsmarkt an und in der evangelischen Remigius-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Ina Schaffranke: „Es geht auch ohne Schnee. Dann bekommt man wenigstens keine kalten Hände.“
Aber trotzdem war das historische Gotteshaus schon fast „ausverkauft“, als die Veranstaltung von den Emscherwichteln der evangelischen Noah-Gemeinde und der Mengeder Regenbogen-Grundschule mit fröhlichem weihnachtlich abgestimmten Kindergesang eröffnet wurde. Da durften weder Eltern noch Großeltern fehlen.
Die Kinder hatten aber nicht nur sichtlich Spaß am Gesang, denn für sie gab es Stutenkerle vom Nikolaus und nostalgisches Kasperle-Theater mit den klassischen Figuren. Mit zwei auf Weihnachten abgestimmten Geschichten zog die Hohensteiner Puppenbühne die freudig strahlenden Mädchen in ihren Bann.
Aber nicht nur die Kinder und Jungen kamen auf ihre Kosten: „Der heißt doch nicht Hendricks, der heißt doch Riepe.“ Beides stimmte. Stephan Riepe ist nämlich der Sohn des kürzlich verstorbenen Mengeder Rektors Egon Riepe. Seinen Künstlernamen Hendricks hat er von seiner Großmutter übernommen. „Der passte besser zu meiner beruflichen Tätigkeit!“
Bei seinem Auftritt am Samstag begeisterte der erfolgreiche Musiker, der sich freute, einmal in „seinem“ Mengede aufzutreten, mit einer Super-Stimme und mit viel Charme sowie mit amerikanischen Weihnachtsliedern, die einst Bing Crosby, Dean Martin und Elvis Presley gesungen hatten. Elisabeth von Greve begeistert: „Boaheh, und das hier in der Mengeder Kirche.“ Besonders angetan war sie auch von der Performance. Da stand kein steifer Sänger vor dem Altar. Den unterhaltsamen Teil des ersten Adventsmarkttages endete ebenfalls amerikanisch, mit Jazz der Dortmunder Pilspickers.
Aber nicht nur das bunte Programm begeisterte die Adventsmarkt-Besucher, sondern auch das reichhaltige Angebot der 17 Verkaufsstände. Die schönen Dinge, die dort feilgeboten wurden, werden jetzt viele Wohnungen schmücken oder am Heiligen Abend auf dem Gabentisch liegen. Der Adventsmarkt-Sonntag begann mit einem von Pfarrer Gerd Springer von der Noah-Gemeinde gehaltenen Adventsgottesdienst. Außerdem fanden noch Auftritte des Kirchenchores Cäcilia St. Remigius/Chorgemeinschaft Maria Horneburg und des Chores Stimmprobleme aus Mengede statt.
Eröffnet wurde der Adventsmarkt, der seit vier Jahren an der evangelischen Remigius- Kirche stattfindet, durch den Heimatverein-Vorsitzenden Hans-Ulrich Peuser, Noah-Pfarrer Gerd Springer und Bezirksbürgermeister Wilhelm Tölch.
Paul Reding las im Mengeder Heimathaus aus seinen Werken. Foto: Heimatverein Mengede
Zum zweiten Mal nach 2016 veranstaltete der Heimatverein Mengede in der Vorweihnachtszeit eine Lesung mit den bekannten Waltroper Künstler Paul Reding.
Er berichtete von seiner langjährigen Tätigkeit als Schriftsteller, wobei ihm der Computer im Gegensatz zur alten Schreibmaschine eine große Hilfe ist - auch wenn sein Kater Aristoteles zwischenzeitlich die „Löschtaste“ betätigt.
Der Abend war der besinnlichen Adventszeit angemessen und half Abstand von der Hektik des Alltags zu gewinnen.
Im ersten Teil des Abends las der Verfasser aus seinen Kurzgeschichten und Gedichten, die von der Nachkriegszeit bis zu den Brennpunkten der Gegenwart führten. Hier bildeten die Außenseiter und die Benachteiligten der Gesellschaft die Schwerpunkte. Dabei war zu erkennen, dass sich Flüchtlingsschicksale damals und heute immer noch sehr ähnlich sind und der Heimatgedanke eine wichtige Rolle spielt. Auch den Verlust der christlichen Grundgedanken des Weihnachtsfestes durch die Kommerzialisierung der Gesellschaft brachte er mehr als deutlich zum Ausdruck.
Seine aktuelle Weihnachtsgeschichte „Auftrag für Kajembe“ handelte von zwei Asylanten aus Afrika. In der alten Heimat hatten sie als Kinder für die Mission und Touristen Figuren aus Ebenholz geschnitzt. Auf der Flucht saßen beide in dem überfüllten Schlauchboot, das schließlich kenterte. Beide suchen verzweifelt nach Arbeit. Wegen eines Abreißzettels am Informationsbrett der Unterkunft machen sich Yerodin und Kajembe auf den Weg zu einer kleinen Schnitzerei „Devotionalienfabrik Schlüters und Nachfolge“, die am Stadtrand liegt. Hier bittet die alte, stumme Eigentümerin zu bleiben, obwohl eine Entlohnung erst nach Verkauf der Figuren möglich ist. Beide bleiben, und verhelfen mit ihren Fertigkeiten der Schnitzerei zu Erfolg, den sie am Weihnachtsfest gemeinsam feiern.
Neben den besinnlichen Tönen klang aber auch immer wieder die amüsante Seite des Autors durch. Wie vor zwei Jahren las er aus „Ochs, Esel und andere Tiere im Stall zu Bethlehem“. Daraus lernten die Zuhörer, dass jede Menge anderer Tiere wie Hund, Katze, Maus und sogar Flöhe den Stall bewohnten. Die Zurufe aus dem Plenum beantwortete Paul Reding mit den jeweils passenden Geschichten aus seinem Fundus.
Mit dieser Geschichte endete die Lesung. Paul Reding bedankte sich bei seinem „gut zuhörenden“ Publikum. Er blieb noch im Heimathaus, suchte mit den Anwesenden das Gespräch und beantwortete Fragen.
Paul Reding (Jahrgang 1939) ist Bildhauer, Maler und Schriftsteller. Geboren in Habinghorst besuchte er mit seinen Geschwistern in Mengede die Mittelschule (jetzt Albert- Schweitzer- Realschule) und wohnt jetzt in Waltrop. Er ist Absolvent der königlichen Akademie in Den Haag / NL. Gut 30 Bücher und 140 Broschüren sind bei der Staatsbibliothek Frankfurt / Leipzig registriert. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen prämiert. 2009 wurde er als „Waltroper Bürger des Jahres“ geehrt. Mengede ist er über den Heimatverein Waltrop aber auch privat immer noch sehr verbunden.
Das Hoesch-Museum Dortmund zeigt noch bis zum 6. Januar 2019 die Sonderausstellung "Innenansichten – Schwerindustrie International. Fotografien von Uwe Niggemeier".
Am Sonntag, den 9. Dezember führt der Künstler von 11 bis 12 Uhr selbst durch die Ausstellung und schildert seine Arbeitsweise und die Herausforderungen bei dieser Form von Industriefotografie.
Uwe Niggemeier, Jg. 1964, beschäftigt sich seit 1998 mit der fotografischen Dokumentation der Schwerindustrie. Mit dem Verschwinden der Industriekulissen wandte er sich der farbigen Fotografie der Produktionsprozesse zu. Hierbei dient ihm die klassische Industriemalerei und -fotografie zum Vorbild. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus über 170 aufgenommenen Stahlwerken, Gießereien und Schmieden aus ganz Europa.
Um 14.30 Uhr findet zudem eine öffentliche Sonntagsführung durch die Dauerausstellung des Hoesch-Museum statt: 160 Jahre Stahlgeschichte der Stadt werden dabei erlebbar.
Öffentliche Künstlerführung mit Uwe Niggemeier durch die Ausstellung „Innenansichten“ 2,50 €/ 1,25 € zzgl. Eintritt
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung 2,50 €/ 1,25 € zzgl. Eintritt
Hoesch-Museum, Eberhardstr. 12
44145 Dortmund, Tel. 0231/8625917
hoeschmuseum.dortmund.de
Anna Lisha Jung und Joseph Chang, Gewinner des Wilsing-Sonderpreises. Hinten links der künstlerische Leiter, Rainer Maria Klaas, verdeckt Maximilian van Bremen, rechts Franz van Bremen. Foto: Gerhard Stranz.
Auch in diesem Jahr wurden von dem am 21. 10. 1809 in Hörde geborenen und vom Heimatverein Hörde quasi "wiederentdeckten" Komponist Eduard Wilsing beim "Westfälischen van Bremen Klavier-Wettbewerb" wieder einige Werke gespielt.
Den von der in Schottland wohnende Ur-Urgroßnichte des Komponisten, Ulrike Wilson, gestiftete Wilsing-Preis gewannen im Rahmen des Konzertes am 10. November 2018 in der Rotunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Joseph Chang, 11 Jahre, aus Dortmund und Anna Lisha Jung, 14 Jahre, aus Königswinter.
Eduard Wilsing gelangte zu Lebzeiten zu großer Berühmtheit. Robert Schumann lobte ihn in höchsten Tönen. Später geriet er ganz in Vergessenheit. Als Willi Garth, Vorsitzender des Hörder Heimatvereins zum 200. Geburtstag Wilsings eine Biographie verfasste, erweckte er ihn damit quasi zu neuem Leben.
Der Dortmunder Generalmusikdirektor Gabriel Feltz arrangierte ein imposantes Konzert mit 53 Musikern und 320 Sängern, wobei auch Wilsings Werk "De profundis" zur Aufführung kam.
Wilsings in Schottland wohnende Ur-Urgroßnichte Ulrike Wilson nahm daraufhin Kontakt zu Garth auf und überließ ihm interessante Wilsing-Noten. Diese Noten wurden dem Dortmunder Pianohaus van Bremen in Kopie überlassen. Van Bremen nahm daraufhin diese Wilsing-Werke in den 15. Westfälischen van Bremen Klavier-Wettbewerb 2017 auf.
Ulrike Wilson kam aus Schottland zu dem Preisträgerkonzert, zu dem sie einen Sonderpreis ausgesetzt hatte. Frau Wilson erhielt anschließend eine Privatführung im Museum des Hörder Heimatvereins. Der Kontakt zur Nachfahrin des Hörder Komponisten Wilsing in Schottland wird vom Heimatverein Hörde weiter gepflegt.
„Lassen Sie niemanden in Ihre Wohnung, den Sie nicht kennen.“ Selbst wenn Polizeibeamte (in Zivil) vor der Tür stehen, sollte man vorsichtig sein. Auch bei angeblichen Anrufen der Polizeibeamten am Telefon (oft mit gefälschter Rufnummer) sollte man sich nicht bluffen lassen.
Diese und noch mehr Ratschläge wie man sich vor Schaden bewahren kann, gab Indra Naskar (rechts) von der Kriminalprävention der Dortmunder Polizei am November-Stammtisch des Mengeder Heimatvereins.
Von Polizisten vor der Haustür sollte man sich neben dem Dienstausweis immer auch den Personalausweis zeigen sowie seinen Namen und die Dienststelle nennen lassen, um sich im Zweifelsfall über die Telefon-Nummer 1320 (Dortmunder Vorwahl - rückwärts) bei der Polizei von der Echtheit des Beamten zu überzeugen. Naskar warnte u. a. Auch vor Paketzustellern, die beispielsweise bitten für einen angeblich abwesenden Nachbarn eine Zustellung anzunehmen. Auch das könne ein raffinierter Versuch sein, in die Wohnung zu gelangen. Deshalb soll man sich die Pakete vor die durch einen Sperrriegel (unbedingt anbringen lassen!) gesicherte Haustür stellen lassen. Im Übrigen sei man auch nicht verpflichtet, Pakete für andere anzunehmen.
Als weitere Maschen der Betrüger erwähnte Naskar z. B. den bekannten Enkeltrick sowie den Versuch, mit der Bitte um ein Glas Wasser, weil es einem nicht gut gehe, in die Wohnung zu gelangen. Dann sollte man den Betroffenen auffordern, sich vor der geschlossenen Haustür auf die Treppe zu setzten, während Sie das Wasser holen oder einen Arzt alarmieren.
Aber auch unter freiem Himmel kann man nicht vorsichtig genug sein. Zum Beispiel sollte man bei einem Friedhofsbesuch seine Handtasche so am Körper sichern, dass sie nicht gestohlen werden kann. Außerdem sollte man nur das mitzunehmen, was man unbedingt braucht. Keine EC- und Kreditkarten, keine nicht benötigten Schlüssel und statt des Personalausweises nur eine Kopie von dessen Frontseite mit sich führen, damit ein Dieb, der die Tasche geklaut hat, nicht feststellen kann, wo er mit dem erbeuteten Haustürschlüssel einbrechen kann. Und auch im Portemonnaie sollte nur Kleingeld sein. Brauche man aber mehr, sollte man die Scheine stückeln und getrennt am Körper verteilen.
Indra Naskar riet den Zuhörern zudem, sich auf jeden Fall einmal unter „1320“ vom Team der Abteilung Kriminalprävention beraten zu lassen.
Möchten Sie im kommenden Jahr monatlich wechselnd an Vergangenes, Liebgewonnenes und fast Vergessenes aus Ihrer Heimat erinnert werden? Oder suche Sie noch ein Geschenk? Ein Kalender mit heimatlichen Motiven vielleicht?
Gleich drei Dortmunder Heimatvereine bieten Kalender an! Kalender gibt es in
Hörde, Hombruch und Berghofen, sie sind jeweils beziehbar über die Heimatvereine.
Freuen sich über den Zuwendungsbescheid: die Verantwortlichen des Heimatvereins Mengede. Foto: Heimatverein Mengede.
„Jetzt brauchen wir euch nicht länger auf der Tasche zu liegen“, scherzte Heimatvereins-Vorsitzender Hans-Ulrich Peuser, als er Bezirksbürgermeister Willi Tölch eine erfreuliche Mitteilung des Regierungspräsidenten in Arnsberg präsentieren konnte: Einen „Heimatscheck“ aus dem Heimatförderprogramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 2000 € für die Finanzierung von weiteren QR (quick response) - Codes, mit denen die Geschichten weitere historischer oder aus anderen Gründen interessanter Einrichtungen im Stadtbezirk Mengede „identifiziert“ werden können. Bisher hatte die Bezirksvertretung Mengede das Geld dafür zur Verfügung gestellt.
Seit zwei Jahren wurden vom Heimatverein insgesamt 17 der weißen QR-Schilder mit dem NRW-Wappen und dem Info-Quadrat, mit dem man sich per Smartphone und einer App in die Geschichte der jeweiligen Objekte einloggen kann, angebracht.
Peuser: „Durch den Förderungsbescheid können wir jetzt rund 20 weitere interessante Objekte in Angriff nehmen. Das Interesse daran ist groß. Wir haben inzwischen bereits immer mehr Ideengeber für weitere Beschilderungen. Denen entstehen übrigens keine Kosten.
Nur auf Franz-Heinrich Veuhoff, der bisher schon die Texte, Skizzen und Pläne für die QR-Code-Schilder zusammenstellt hat, wird wieder viel Nachforschungsarbeit zukommen.
Auch die IG Mengeder Heimatwald bekam ebenfalls einen Förderungsscheck aus Arnsberg. Sie will sich mit ihrem Zuschuss an der Volksgarten-Aktion Glanzlichter (2. und 3. November) beteiligen und am an den Heimatwald grenzenden Parkplatz (Eckey) acht beleuchtete Baum-Engelflügel installieren.
Zu gleich zwei hochkarätigen Vorträge lädt der Historische Verein für Dortmund und der Grafschaft Mark im November ins Stadtarchiv an der Märkischen Straße 14 ein.
Am Donnerstag, 15. November 2018, 19 Uhr referiert Prof. Dr. Alexander Demandt über „Marc Aurel. Der Kaiser und seine Welt“.
Keinen römischen Kaiser kennen wir so genau wie Marc Aurel, den berühmten Philosophenkaiser. Er uns nicht zuletzt dank dessen weltberühmten Selbstbetrachtungen, den „Wegen zu sich selbst“, bekannt. In seiner Regierungszeit wurde das Römische Reich von vielen Krisen erschüttert. Insbesondere sind hier die Kämpfe mit den Parthern und den Donaugermanen, den Vorboten der Völkerwanderung, zu nennen. Zugleich gab es die Christenprozesse – trotz der Humanisierung des Rechts. Mark Aurel war insgesamt ein Kaiser, der sich wie kein anderer um Weisheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit mühte und mit stoischer Standhaftigkeit seine Herrscherpflichten erfüllte. Nicht von ungefähr war dieser Kaiser die Lieblingsgestalt des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt.
Am Mittwoch, 21. November 2018, stellt um 19 Uhr Prof. Dr. Frido Mann „Das Weiße Haus de Exils“ vor.
1942 bezog Thomas Mann, Literaturnobelpreisträger und Großvater Frido Manns, sein neues Haus in Pacific Palisades. Es ist ein Refugium für den Schriftsteller gewesen, ein Treffpunkt des künstlerischen Exils in Los Angeles und ein Ort der Geborgenheit für den Enkel Frido.
Im März 2018 kehrt Frido Mann auf den Spuren seiner Erinnerung zurück, kurz bevor das Haus von der Bundesregierung als Zentrum des transatlantischen Dialogs eröffnet wurde. Das politische Engagement der Manns im Exil wirft heute die Frage auf, welche Wirkung der offene Dialog aktuell – in Trumps Amerika – noch entfalten kann. Der kürzlich von Frido Mann erschienene Essay zu diesem Thema ist ein radikales Plädoyer für Verantwortung und Verständigung in einer Zeit der globalen Krise.
Zu den Referenten:
Alexander Demandt ist einer der bekanntesten Althistoriker Deutschlands. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung an der Freien Universität Berlin.
Frido Mann, geboren in Monterey/Kalifornien, arbeitete nach dem Studium der Musik, der Katholischen Theologie und der Psychologie viele Jahre als klinischer Psychologe in Münster, Leipzig und Prag. Er lebt heute als freier Schriftsteller in München.
Am Sonntag, 4. November 2018, 14.00 bis 17.00 Uhr öffnet das neue Baukunstarchiv NRW in Dortmund seine Tore.
Unter dem Motto "Eins, zwei, drei - Baukunstarchiv" stellen Gesellschafter, Kooperationspartner und Stadt das neue Haus der Baukultur der interessierten Öffentlichkeit vor. Die Eröffnungsausstellung präsentiert dazu ausgesuchte Werke aus der Sammlung, darunter Arbeiten prominenter NRW-Baumeister wie Josef Franke, Josef Paul Kleihues, Werner Ruhnau und Harald Deilmann.
Das Archiv bewahrt Nachlässe einflussreicher und regional bedeutsamer Architekten und Ingenieure. Gesellschafter sind die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Stiftung Deutscher Architekten, die Ingenieurkammer-Bau NRW und der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW. Als Kooperationspartner für die Baukulturforschung ist die TU Dortmund mit an Bord. Sie bringt ihr Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) ein. Einen Schwerpunkt wird die Industriekultur im Rahmen der Architektur- und Ingenieurbaukunst im Ruhrgebiet bilden. Dazu soll ein fachlicher Informationsort für die Route der Industriekultur geschaffen werden.
Für das Archiv wurde das 1872 bis 1879 nach Plänen des Berliner Architekten Gustav Knoblauch errichtete Landesoberbergamt modernisiert. Zuletzt war hier das Museum am Ostwall untergebracht. Die Kosten lagen bei 3,5 Millionen Euro. Das Land NRW unterstützte den Umbau zu 80 Prozent mit Mitteln der Städtebauförderung. Nähere Informationen unter baukunstarchiv.nrw.
Veranstaltungsort:
Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) dokumentiert mit Unterstützung des Regionalverbandes Ruhr und der Kulturstiftung Masthoff in dem Film "Heimatkino" die sich wandelnde Kinokultur im Ruhrgebiet. Daniel Huhn, Stefan Kreis und Benjamin Leers beleuchten in dem Film in einer Reihe von Episoden den Untergang und die Wiederauferstehung der Orte, die Filme zu einem Kinoerlebnis gemacht haben und immer noch machen.
"Dabei präsentiert unser Film ganz unterschiedliche Formen der Kinokultur", sagt Filmemacher Daniel Huhn: "Vom Auto- und Bahnhofskino über Filmclubs und anspruchsvolle Programmkinos bis zu den großen Lichtspieltheatern. Und er lässt die zu Wort kommen, die Kinokultur bis heute mit Leben füllen."
Seit über 100 Jahren gibt es in Westfalen "Kinemathographen-Theater", wie sie in den Anfängen hießen. Seitdem haben Kinos ganzen Generationen Unterhaltung und Zerstreuung geboten, aber auch die geistige und kulturelle Entwicklung vieler Menschen mitgeprägt. "Gerade im Ruhrgebiet waren Kinos neben Trinkhallen, Schrebergärten und Fußballplätze lange Zeit ein fester Bestandteil der Alltagskultur. Wo heute noch ein paar Multiplexe stehen und manche Programmkinos ums Überleben kämpfen, existierten in den 1950er Jahren zwischen Duisburg und Dortmund, Hamm und Hagen hunderte von Kinos", so Hahn.
Dabei hatte das Kino als Kulturgut lange Zeit einen schweren Stand: Am Anfang haftete ihm in den sogenannten bürgerlichen Kreisen ein ausgesprochenes Schmuddel-Image an. Die Unkontrollierbarkeit der verdunkelten Kinosäle und die angeblich gesundheitsschädigenden Folgen der flimmernden Bilder mobilisierte vor allem bei Jugendschützern heftige Gegenwehr. Seit den 1960er Jahren sind es nicht mehr solche Bedenken, die dem Kino das Leben schwermachen, sondern eher technische Entwicklungen: zunächst der Siegeszug des Fernsehens, dann das Aufkommen der VHS-Kassetten und später von DVD und Beamer, seit einigen Jahren der Siegeszug der bewegten Bilder im Internet: Youtube und Netflix lassen grüßen.
"Trotzdem hat sich das Kino bis heute seine Faszination bewahrt - und sich immer wieder neu erfunden", sagte Prof. Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen, bei der Premiere des Films "Heimatkino. Kinokultur im Ruhrgebiet" in der Schauburg in Gelsenkirchen. "Der Film 'Heimatkino' ist eine Liebeserklärung an das Kino als kulturellen Ort - nicht nur im Ruhrgebiet. Mit der DVD-Edition machen wir ihn einem breiten Publikum und auch für die Bildungsarbeit zugänglich."
Die DVD ist für 14,90 Euro bestellbar über den Internetshop http://www.westfalen-medien.lwl.org oder per Post an das LWL-Medienzentrum für Westfalen, Fürstenbergstraße 13-15, 48147 Münster.
Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums während ihres Vortrags im Mengeder Heimathaus. Foto: Heimatverein Mengede.
Über eine Klassenfahrt besonderer Art berichteten Lehrer Axel Torka und eine Schülergruppe des Netter Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG) am Oktober-Stammtisch des Heimatvereins Mengede. Es war nämlich eine Reise nach Nepal.
Dort unterstützt das HHG in dem 850-Seelen-Bergdorf Mandra den Aufbau einer 2015 durch ein großes Erdbeben zerstörte Schule, die im Januar nächsten Jahres fertiggestellt sein soll. Zur Zeit gibt es dort nur ein nicht winterfestes Provisorium, in dem zwei Klassen, räumlich nicht getrennt, nebeneinander unterrichtet werden. Viele der Jungen und Mädchen müssen lange Wege - zwei Stunden zu Fuß hin und nach dem Unterricht zwei Stunden retour - in Kauf nehmen, um zur Schule zu kommen. Torka: "Eine Schulpflicht gibt es in Nepal nicht."
Der Kontakt zwischen der Netter Schule und dem Himalaya-Land kam auf Initiative von Sylvia Veuhoff zustande. Sie war 1996 mit einer Reisegruppe als Touristin nach Nepal geflogen. "Als der Leiter erkrankte, wurde sich gebeten, dessen Vertretung zu übernehmen." Seitdem hat sie regelmäßig Gruppenfahrten nach Nepal organisiert und geleitet.
Deshalb war ihr auch nicht fremd, was für die Netter Schüler eine neue Welt mit ungewohnten Lebensgewohnheiten und Bräuchen war. Gestaunt wurde beim Aufenthalt in Kathmandu über die vielen Tempelanlagen, über die Gebetsmühlen, die bunten Ketten mit religiös beschrifteten bunten Fähnchen, die das private Beten ersetzen, über die öffentlichen Leichenverbrennungen und über die Mönche in ihrem traditionellen gelben Gewand, die aber darunter hochmodern gekleidet sind.
Von Kathmandu ging es dann auf Holperwegen erst per Auto und schließlich auf einem mehrstündigen Fußmarsch bergauf zum eigentlichen Ziel Mandra. Dort wurden die Lehrer und Schüler getrennt in drei Häusern (ohne Einzelzimmer) untergebracht. Wasser für das Dorf kommt aus einer einzigen provisorischen Leitung. Torka: "Duschen und Haare waschen in aller Öffentlichkeit, das war natürlich ein Problem." Und auch Toiletten, die übrigens Stehen genutzt werden, sind Mangelware. "Es gibt im ganzen Dorf nur drei. Und das Toilettenpapier ab es nur für uns. Die Nepalesen lösen das anders".
Doch das war alles nur Nebensache. Wichtiger war für die Netter Schul-AG die herzliche Aufnahme, die ihnen entgegengebracht wurde und die vielen positiven Kontakte, die auch nach der Fertigstellung der Schule (Sylvia Veuhoff: "Im Januar") erhalten bleiben sollen. Torka: "Wir wollen die Schule auch weiterhin unterstützen."
Neben den zahlreichen ungewohnten Eindrücken brachten die Schüler, die ihre exotische Reise jederzeit wiederholen würden, "bergeweise" Schals mit, die in Nepal als Begrüßungsgeschenke überreicht wurden.
Ein Geschenk, nämlich 120 €, bekamen sie auch von den Stammtisch-Besuchern, die fast zwei Stunden lang gespannt den mit hervorragenden Fotos bebilderten Ausführungen zugehört und viel Grund zum Schmunzeln hatten, denn sowohl Lehrer wie Schüler schilderten ihrer Eindrucke mit viel Humor.
Karlheinz Bohnmann
Bester Laune starteten die Radler des Mengeder Heimatvereins zur letzten Radtour des Jahres. Foto: Heimatverein Mengede.
Wie im September beschlossen, war das Ziel der Abschlussfahrt des Heimatvereins Mengede wie schon im Frühjahr 2017 die Gaststätte "Mutter Wehner" in der schönen Haard.
Bei idealem Radfahrwetter, es war trocken und nicht zu warm, fanden sich 22 Teilnehmer am Heimathaus ein um die rund 50 Kilometer unter die Reifen zu nehmen. Am Regen-Rückhalte-Becken der Emscher vorbei fuhr man durch die Ickersche und die Becklemer Heide nach Recklinghausen-Suderwich. Weiter ging es mit der nächsten "Bergprüfung" über Recklinghausen-Essel, Alt-Oer und Oer-Erkenschwigh zum Stimbergpark.
Als man gegen 13 Uhr bei Mutter Wehner ankam waren schon die ersten 22 Kilometer „herunter gerissen“. Da dort jeden Donnerstag ein Schnitzeltag angesagt ist, wurden diese bevorzugt bestellt. Aber auch „Mutter Wehners Curry Wurst“, diverse Flammkuchen und anderen Leckereien waren sehr gefragt.
Gleich zu Begin der Rückfahrt war erneut (mit vollem Bauch) eine Bergprüfung zu absolvieren, aber danach ging es gut zwei bis drei Kilometer bergab, bevor wieder einige Steigungen zu bezwingen waren. Durch die Haard, den Forst Haltern und die Bauernschaft Redde wurde Datteln erreicht. Vorbei am E-ON Kraftwerk, dem Schiffshebewerk Henrichenburg und der Lohburg ging es durch die Mengeder Heide zurück zum Heimathaus.
Hier wurden die Touren des Jahres 2018 noch einmal resümiert. Auf über zwanzig Teilnehmern hat sich die Anzahl des „Feldes“ eingependelt. Neben regelmäßigen Mitfahrern/innen konnten auch immer wieder "neue Gesichter" begrüßt werden. Besonders gelobt wurde, dass immer noch neue Ziele angefahren wurden, die vielen der Teilnehmer nicht bekannt waren.
Die Vorfreude auf die Fahrradsaison 2019 ist jetzt schon wieder riesengroß.
Der diesjährige Schnadegang des Heimatvereins am 3. Oktober verlief auf den Spuren des ersten. Es war die Idee des damaligen Vorsitzenden Paul Gausepohl, der die alte Tradition der Grenzbegehung im Jahre 2004 wieder aufleben ließ und mit seinen Schnadegängern nach dem Kataster von 1826 den Grenzverlauf zum Stadtbezirk Huckarde in Augenschein nahm. Treffpunkt war in diesem Jahr die Gaststätte „Im schönen Wiesengrund“ in Westerfilde, wo die Teilnehmer mit beschwingter Musik aus einer tragbaren Soundanlage empfangen wurden.
Wanderführer Diethelm Textoris, der zusammen mit Franz-Heinrich Veuhoff und Jürgen Utecht die Veranstaltung vorbereitet hatte, wies zur Begrüßung auf die frühere Bedeutung der Schnadegänge hin: „„Der Schnadegang ist ein alter westfälischer Brauch, dessen Wortbedeutung etwas mit Schneiden und Beschneidung zu tun hat“, erklärte er. Doch bevor sich bei den Anwesenden Verstümmelungsängste breit machen konnten, ergänzte er: “Die Grenzen wurden nicht nur kontrolliert und Grenzsteine wieder richtig positioniert, sie wurden auch von Astwerk und Sträuchern freigeschnitten.“ Er wies darauf hin, dass mit der Einführung der Katasterämter im Jahre 1817 diese Schnadegänge überflüssig waren und der preußische Staat die Regierungsbezirke anwies, keine Genehmigung mehr zu erteilen, weil die Gänge immer wieder ein willkommener Anlass für Trinkgelage und alkoholische Exzesse waren: „ Heute haben die Schnadegänge aber nur noch eine nostalgische Bedeutung. Sie werden aber in vielen Gemeinden im Sinne Traditionspflege fortgeführt.“
Bevor die Teilnehmer mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ ihren Rundgang starteten, gab es noch eine Überraschung. Heimatvereinsvorsitzender Hans Ulrich Peuser rief pünktlich zum Abmarsch von seinem Feriendomizil auf Texel an und konnte, lautsprecherverstärkt, die Wanderer mit guten Wünschen auf die Reise schicken und gab eine spontane Zusage: „Jeder Teilnehmer erhält zum Abschluss der Veranstaltung das erste Getränke auf Vereinskosten.“
Die Schnadegang-Gruppe des Heimatvereins Mengede vor dem Schloss Westhuesen. Foto: Heimatverein Mengede.
Nach einem 20-minütigen Gang durch den Wald war das Schloss Westhusen der erste Anlaufpunkt. Franz-Josef Veuhoff berichtete in der Parkanlage vor dem Schlossgebäude von der Geschichte des Herrenhauses von der ersten Wasserburg im Jahre 1332 über den Neubau im Jahre 1628 und den Erwerb des Gebäudes durch die Gelsenkirchener Bergwerks AG im Jahre 1923 bis zu seiner heutigen Nutzung als „Seniorenresidenz Alloheim“.
Reinhild Heydasch vom Sozialdienst der Einrichtung zeigte den Besuchern einen Teil des Gebäudeinneren. Dabei erfuhren sie eine Reihe von interessanten Einzelheiten: Das Seniorenheim mit insgesamt 111 Mitarbeiter verfügt über 146 Pflegeplätze, wobei in den letzten Jahren gemäß den gesetzlichen Anforderungen Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt wurden. Um den Heimbewohnern den Abschied von ihrem früheren Leben zu erleichtern, können sie persönliche Dinge mitbringen, die zentral gelagert und bei passender Gelegenheit genutzt bzw. präsentiert werden. Haustiere, vom Wellensittich bis zum Hund, sind in Abstimmung mit der Pflegeleitung erlaubt. „Wichtig ist, dass unsere Gäste das Gefühl haben, willkommen zu sein und sich wohlfühlen.“
Weiter ging auf einem breiten Weg entlang der Bahnschienen der U 47 (frühere Straßenbahnlinie 5) nach Obernette. Vor der ehemaligen Diskothek Bonanza gab es den nächsten Stopp. Diethelm Textoris erinnerte an die Glanzzeiten des legendären Musikschuppens, in dem von 1967 bis 1985 mehr als 100 berühmte Sänger und Gruppen live auf der Bühne gestanden haben: The Sweet, Middle of the Road, Percy Sledge, Ohio Express, Cats, Easybeats und Golden Earing, um nur einige zu nennen. Dabei vergaß er nicht, auf die Erinnerungsveranstaltung an die frühere Mengeder Diskoszene am 27. Oktober im Saalbau hinzuweisen, für die es nur noch wenige Karten gibt.
Verlassen und zerstört befindet sich die ehemalige Familiengrabstätte der Herren von Westhusen heute in einem erbärmlichen Zustand. Foto: Heimatverein Mengede.
Im Rahmer Wald machte die Gruppe halt an der Familiengrabstätte der Herren von Westhusen, die sich heute in einem erbärmlichen Zustand befindet. Die Umgitterung ist zerstört, die Grabsteine sind verworfen, verwittert und zugewachsen, die Grabstellen geplündert.
Letzter Anlaufpunkt des Rundganges war das alte Forsthaus im Rahmer. Hier hatten beim Schnadegang 2004 der damals neue Mengeder Bezirksvorsteher Bruno Wisbar und sein Huckarder Amtskollege Harald Hudy ein humoriges Streitgespräch über die Besitzansprüche von Mengede und Huckarde geführt und das Problem mit einem Schnaps vertagt. „Eigentlich ist es bis heute nicht gelöst“, stellte Werner Locker fest, der sich daran erinnerte, dass die Huckarder den Mengedern als Tausch für das Forsthaus ein Sumpfgebiet in Westerfilde angeboten hatte. Der Tausch wurde aber nie realisiert, inzwischen wurde die Flurgrenzen stillschweigend verschoben.
Teilnehmer, die schon 2004 dabei waren, erinnerten sich daran, dass beim ersten Schnadegang eine Eiche bepflanzt wurde. Doch die suchten sie vergebens, obwohl sie sich genau an die Pflanzstelle erinnerten. Franz-Heinrich erzählte ein paar Anekdoten vom früheren Förster Lachmann. Er ging auch auf die geplante zukünftige Nutzung ein. Die Kreisjägerschaft, Wald und Holz NRW und der Imkerverein Derne werden nach Abschluss der Sanierung das Gebäude von der Stadt Dortmund als Schulungs- und Vereinsstätte anmieten.
Nach dem 8 Kilometer langen Rundgang war die Gaststätte „Im schönen Wiesengrund“ wieder erreicht. Die dortige Gastronomie hatte flexibel auf die erst am Morgen gemeldete Teilnehmerzahl reagiert bot im Biergarten Grillwürstchen und Erbsensuppe an. Schnell war die Gruppe auch mit Getränken versorgt, wobei das erste besonders gut schmeckte, weil es ja auf Kosten des Heimatvereins ging.
Diethelm Textoris
Zwischenstopp am Nahverkehrsmuseum Mooskamp. Hier bewunderten die Radler die alten Fahrzeuge und ließen sich die Restaurierungsarbeiten erklären. Foto: Heimatverein Mengede.
Die letzte „offizielle“ Monatsradtour 2018 des Heimatvereins Mengede führte zum ersten Mal in den Nachbarvorort Marten. Die Befürchtungen, dass bei diesem Ziel nicht genügend Kilometer „auf den Tacho“ zusammen kommen würden, konnte Franz-Josef Fedrau mit einer ausgeklügelten Strecke bald zerstreuen. Der Wettergott war einmal mehr auf Seiten der Mengeder Heimatfreunde. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen starteten um 11 Uhr, trotz einiger Absagen, immerhin 22 Teilnehmer zur Radtour im September. Erfreulich auch die Tatsache, dass es wieder etliche neue Interessenten gab, die zum ersten Mal dabei waren.
Am Volksgarten vorbei und am Herrentheyer Bach entlang fuhren man in Groppenbruch an den Dortmund- Ems- Kanal, bis zum Fredenbaumpark folgten und durch Deusen und Niedernette bis zum Nahverkehrsmuseum Mooskamp. Da der Zugang geöffnet war, legte man hier unsere erste Pause ein, bewunderte die alten Fahrzeuge und ließ sich die Restaurierungsarbeiten erklären. Nach Querung der Emscherallee ging es in den Rahmer Wald zum alten Forsthaus.
Dieses Objekt, das seit Jahren leersteht und verfällt, soll nach Abschluss der Renovierungsarbeiten von „naturnahen“ Organisationen genutzt werden. Neben dem Imkerverein Derne sollen die Kreisjägerschaft Dortmund sowie der Forstbetrieb Wald und Holz Schulungs- und Ausbildungsräume nutzen. Die Fabido wird einen außerschulischen Lernort zum Thema „Einweisung in die Natur“ erhalten. (Anmerkung)
Über den Wischlinger Weg kam man nach Marten und erreichte gegen 12:45 Uhr das Steakhaus „El Cadoro“. Dank der telefonischen Anmeldung wurde man erwartet, und es war schon festlich eingedeckt. Das Essen mit Vorsuppe, Salatbuffet, Hauptspeise und Dessert war ebenfalls sehr gut und reichlich. Da die freundliche Bedienung prompt erfolgte, konnten man bereits gegen 14:30 Uhr ausgeruht und gesättigt die Rückfahrt starten.
Der Rückweg führte durch das Naturschutzgebiet Hallerey und rund um den Revierpark Wischlingen, durch den Rahmer Wald und Obernette bis zum Heimthaus in Mengede.
Nach dieser wirklich gelungenen Monatsradtour, bei der man wieder etwas anderes kennen gelernt haben, ließ ma bei einem kühlen Getränk in der Sonne sitzend die Radtour ausklingen und freute sich sehr über diese, trotz des zum Teil heftigen Gegenwindes, gelungene Veranstaltung, mit der die Saison der Monatsradtouren für 2018 abgeschlossen wurde.
Sollte das Wetter mitspielen, wird im Oktober eine „Zusatzradtour“ angeboten, die dann in die Haard zu „Mutter Wehner“ führen soll. Die wird dann, wie alle Abschlußtouren, mit gut 60 Kilometern etwas anspruchsvoller sein.
Anmerkung:
Das "nordwärts"-Präsentationsjahr neigt sich mit dem Erntedankprogramm vom 5.-7.10.2018 seinem Ende zu. Ein Höhepunkt des „nordwärts – Präsentationsjahres“ war ein buntes Treffen am Forsthaus Rahm. Am 5. Oktober stellten sich die vier Kooperationspartner: Wald und Holz NRW, die Kreisjägerschaft Dortmund, der Imkerverein Derne und der städtische Eigenbetrieb FABIDO am Forsthaus in der Buschstraße 185 vor. Mit einem bunten Programm wandten sich die Veranstalter an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch an die Kinder, und luden diese zu verschiedenen Mitmachaktionen, einem bunten Programm und Gesprächen ein.
Stellen einige Kalenderblätter vor: Ronny Ehlen, Buchhandlung Transfer, Bernhard Finkeldei, Monika und Willi Garth, Heidemarie Kleinhans, alle Hörder Heimatverein. Foto Heribert Wölk
Der Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde hat auch im 6. Jahr den beliebten Hörder Heimatkalender herausgebracht. Es ist dem Verein erneut gelungen, neben bekannteren historischen Motiven auch bisher unbekannte alte Ansichten „auszugraben“. Wieder haben mehrere Leihgeber zum Gelingen beigetragen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Kalenderverlag hat das qualitativ beste Ergebniss aus den historischen Vorlagen herausgearbeitet und auf das Großformat DIN A 3 gedruckt. Erklärende Texte vermitteln dem Betrachter viele neue Erkenntnisse. Die Kalendervorstellung in der Buchhandlung Transfer würzte Willi Garth, der den Kalender gestaltet hat, mit ergänzenden historischen Daten und Dönekes.
Der Kalender ist nur in der Hörder Buchhandlung Transfer, An der Schlanken Mathilde 3, zum Preis von 19,80 Euro, erhältlich. Davon erhält der Heimatverein einen Euro als Spende.
14 Aktive des Hörder Heimatvereins, seines Mitgliedsvereins MC Harmonie Hörde und private Helfer beteiligten sich mit Greifzangen und Mülltüten an der Putzmunter-Aktion am Ufer des Phoenix-Sees. Foto: MC Harmonie/Hörder Heimatverein.
Marianne Diel, eine engagierte Hörderin, hatte die Idee zu einem gemeinsamen Putztag in Hörde. Die Hörder Stadteilagentur und das Stadtbezirksmarketing Hörde planten und unterstützten die erste Hörder Müllaktion in dieser Größenordnung. Der Hörder Heimatverein wollte sich der guten Idee nicht verschließen.
Zusammen mit seinem Mitgliedsverein MC Harmonie 1882 Hörde und privaten Helfern mit Kindern, die sich kurzfristig anmeldeten, übernahm das 14-köpfige Team den Bereich westlich des Phoenix-Sees. Besonders in den Büschen fand sich reichlich Abfall. Das größte Objekt war ein defekter Kicker.
Insgesamt haben 150 Bürger die gelungene Aktion unterstützt und eine Tonne Müll gesammelt. Anschließend gab es ein Beisammensein bei Bratwurst und Getränken am Friedrich-Ebert-Platz.
„Ihr werdet nie vergessen werden“, war das Versprechen, das den Soldaten gegeben wurde, als sie in den Krieg zogen. Was ist von diesem Versprechen geblieben?
Die genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e.V. hat seit 2014 im Rahmen einer ehrenamtlichen Arbeit für das Stadtarchiv etwa 2250 Dortmunder Gefallene ermittelt und über sie verfügbare Quellen zusammengetragen.
In der Schlussphase des Projekts möchten Mitglieder des Vereins durch Interviews ermitteln lassen, ob Bürger der Stadt sich noch Familienerinnerungen aus jener Zeit bewahrt haben, um damit eine kleine Ausstellung zum Tag der offenen Tür des Dortmunder Centers für Familiengeschichte am 3. November 2018 lebensnah zu gestalten.
Wer eine Erinnerung, die er erzählen kann oder in Bildern sowie anderen Dokumenten aufbewahrt hat, möchte sich melden (Tel. 0231 457340) oder an den Roland zu Dortmund e.V. schreiben (Postfach 10 33 41, 44033 Dortmund oder per E-Mail).
Am Freitag, dem 26. Oktober 2018, will eine Gruppe junger Menschen im Rahmen eines Workshops diese Erinnerungen zusammentragen und würde Dortmunder BürgerInnen gerne befragen. Sie wollen auch die Kriegerdenkmäler aus jener Zeit besuchen um zu erfahren, ob sie noch Erinnerungswert haben.
Interessierte Zuhörer im Holzen. Foto: Ferdinand Ziese.
„Holzen früher und heute“ war das Thema eines Vortrags des Holzener Ortsheimatpflegers Ferdinand Ziese am 24. September 2018. Wie auch der vergangene Vortrag war er recht gut besucht, rund 35-40 Personen konnten Ferdinand Ziese und Quartiersmanagerin Annika Möller im AWO-Begegnungszentrum Holzen begrüßen.
Und eine kleine Überraschung gab es auch: Als Dank für die Vorbereitung des Tages überreichte Ziese Annika Möller ein kleines Sperrholz-Modell des Wohnturms von Gut Steinhausen.
Der Vorstand des Fördervereins Lindenhorster Kirchturm trauert um Rudolf Hübener. Er verstarb am 18. September 2018 im Alter von 96 Jahren.
Rudolf Hübener war ein unermüdlicher Kämpfer für die Erhaltung „seines“ Lindenhorster Kirchturms, in dessen Schatten er Jahrzehnte gelebt hatte und den er liebte.
Immer wieder ermahnte er die Verantwortlichen in Gemeinde und im ev. Kirchenkreis, in der Stadt Dortmund und in den Denkmalbehörden ihrer historisch-gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und Konzepte für die Rettung dieses historisch wertvollen Denkmals zu erarbeiten und umzusetzen.
Er hat deshalb oft mit seiner Kirche gehadert. Noch bis vor einigen Monaten schrieb er seine eindringlichen, zum Teil grollend erregten Briefe auf seiner alten Schreibmaschine, mit der er aber auch seine Erinnerungen und Gedichte zu verschiedenen Anlässen festhielt.
Den Förderverein hat er mit Spenden und der Finanzierung von zwei Konzerten mit dem berühmten Berliner Kirchenorganisten Dr. Florian Wilkes unterstützt.
Manchen der Verantwortlichen mag er mit seinen unermüdlichen Erinnerungsbriefen bewusst genervt haben, aber sein Engagement war überaus wichtig. Der aktuelle Plan, den Kirchturm bis zum Kirchentag 2019 zu sanieren, geht vermutlich auf einen seiner Mahnbriefe zurück.
Nun ist seine Stimme verstummt. Wir werden sie vermissen. Am 27. September 2018 um 12 Uhr wird die Trauerfeier für ihn in der St.-Barbara-Kirche stattfinden, anschließend wird er auf dem Friedhof an „seiner“ Kirche beigesetzt.
Dass die Trauerfeier nicht in „seiner“ Kirche stattfinden kann, die seit zwei Jahren entwidmet und geschlossen ist, wird für ihn sicher nicht zum Frieden mit seiner Gemeinde beigetragen haben.
Rainer Lichte, Vorsitzender.
Eine bunte Mischung verschiedenster Chöre und Musikrichtungen gab es auf dem Musikfestival in Mengede zu hören. Hier der Evgl. Kirchenchor Nette/Musikverein Mengede e.V." unter der Leitung von Karin Mirtsch. Foto: Heimatverein Mengede.
Mit der Einladung „Auf zum Jagen“ begann und mit dem „Wolgalied“ endete am Sonntag, 16. September 2018 das 14. Musikfestival des Mengeder Heimatvereins, das auch in diesem Jahr wieder in der evangelischen Remigius-Kirche stattfand.
Schirmherr der musikalischen Großveranstaltung war diesmal Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes.
Den Mengeder Heimatverein hatte er schon im Programmheft als einen „ausgesprochen regen und zugleich als einen der mitgliederstärksten Heimatvereine in Dortmund“ gewürdigt.
Matthias Löb, Direktor des LWL und Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes. Foto: Heimatverein Mengede.
In seinem Grußwort betonte Löb die wichtige Rolle, die Laien in der Kultur spielen. Das Festival bezeichnete er als einzigartig und „eine tolle Idee“. Gesungen und musiziert werde bereits seit der Steinzeit. Mit Hinweis auf wissenschaftliche Erkenntnisse erklärte er: „Musik macht schlau und gesund“.
Zwar etwas kürzer als geplant - der „Shantychor und Mehr“ aus Waltrop, hatte am Tag vor der Veranstaltung kurzfristig absagen müssen, weil sechs seiner Sänger wegen Krankheit ausfielen - dauerte das von sieben Chören und drei Musikensembles bestrittene Festival über dreieinhalb Stunden und die Zuhörer bekamen erstklassige Leistungen zu hören, die dann auch mit viel Applaus honoriert wurden.
Damit war das abwechslungsreiche Konzert erneut ein Beweis dafür, dass im Stadtbezirk Mengede Musik und Gesang noch immer eine bedeutende Rolle spielen. Heimatverein-Vorsitzender Hans-Ulrich Peuser wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, dass Musik in Mengede eine über 135-jährige Tradition hat. Er bedauerte gleichzeitig, „dass die Zahl der aktiven Chöre drastisch zurückgegangen ist“. Umso erfreulicher sei, dass es gelungen ist, „in so kurzer Zeit ein Musikfestival zu einem festen Kulturereignis und über die Grenzen Mengedes hinaus bekannt zu machen.“
Den anschließend folgenden abwechslungsreichen Melodienstrauß stellte Friedhelm Stolle vor, der das Programm auch organisiert hatte. Dabei zeigte sich, dass das traditionelle deutsche (Volks-) Lied immer mehr von englischsprachigen Texten abgelöst wird. Auch die Grenze zwischen E- und U-Musik ist inzwischen immer mehr fließend. Populäre Schlager und Evergreens sind bei den Chören längst „gesellschaftsfähig“ geworden.
Eindrücke vom 14. Musikfestival in der Remigius-Kirche Mengede. Fotos (10): Heimatverein Mengede
Akteure des Musikfestivals waren in dieser Reihenfolge die Jagdhornbläser des Teckelclubs Guppe 1 Dortmund, der Kinderchor Emscherwichtel des evangelischen Familienzentrums Mengede, der Evangelische Kirchenchor Nette/Musikverein Mengede, der Gemischte Chor Liederstrauß, der Bläserchor der Noah-Kirchengemeinde, der Schulchor der Regenbogen-Grundschule, der Gemeindechor der Noah-Kirchengemeinde, die Gemischten Chöre Westerfilde und Heimatmelodie sowie Ritter´s Mandolinen-Konzert-Gesellschaft.
Am Schluss kamen auch die Zuhörer zum Einsatz, als nach dem Konzert von allen gemeinsam das Bergmannslied „Glück auf, Glück auf ...“ gesungenen wurde.
Auch im nächsten Jahr soll es wieder ein Musikfestival des Heimatvereins in der evangelischen Remigius-Kirche geben. Wie groß das Interesse daran ist, ließ sich Hans-Ulrich Peuser durch Sonderbeifall von den Zuhörern bestätigen.
Einige Mitglieder von „Unsere Mitte Steigerturm“ nahmen den Preis stellvertretend für ein großes Team an Ehrenamtlern in Empfang. Foto: Violetta Stuchlik.
In der Kategorie "Quartiersentwicklung" hat der Verein "Unsere Mitte Steigerturm" am 10. September 2018 den Preis der Dortmunder FreiwilligenAgentur zum Thema ""Engagement im Quartier" gewonnen.
Der im Jahr 2014 gründete Verein wurde für seine gelungene Quartiersentwicklung in der "Neuen Mitte" Berghofen geehrt.
Die Kirchenführung in Hörde begann bei den besonders herausgestellten Exponaten im Chorraum. In der Mitte die gotische Turmmonstranz, ein Geschenk von Clemens von Romberg. Foto Heribert Wölk
„Entdecken, was uns verbindet“, so lautete das Motto zum Tag des offenen Denkmals. Dem Hörder Heimatverein gelang es in Kooperation mit der Stiftsgemeinde St. Clara ein beachtliches Programm auf die Beine zu stellen. Begonnen wurde mit einem Festgottesdienst, in dem Pastor Blume an die erste Nennung Hördes vor 820 Jahren erinnerte.
Musikalisch gestaltetet wurde die Messe von Klaus Stehling, Orgel und Luise Esser, Saxophon. Eine interessante Orgelführung schloss sich an.
Der Film „Kunstwerke an und in der Stiftskirche“ von Heribert Wölk begeisterte viele Zuschauer. Foto Heribert Wölk
Der Foto-und Filmexperte des Heimatvereins, Heribert Wölk, präsentierte einen ausgezeichneten Film zu den Kunstwerken an und in St. Clara. Eine Kirchenführung mit Willi Garth folgte. Besonders herausgestellt wurde das rund 570 Jahre alte Messgewand mit der Kreuzigungsszene, um 1450 von Hörder Nonnen gestickt. Die filigrane gotische Turmmonstranz war ein Besuchermagnet. 1860 hatte Clemens von Romberg sie der Stiftsgemeinde geschenkt. Das kostbare Andachtsbuch, „Hörder Heilsspiegel“, um 1360 von Hörder Nonnen geschrieben und gemalt, konnte hier nur als Faksimile-Exemplar gezeigt werden.
Den Abschluss des Programms bildete ein brilliantes Orgelkonzert in der randvoll besetzten Kirche. Mit stehende Ovationen dankten die begeisterten Zuhörer den Organisten Klaus Stehling, Dortmund, und Tobias Leschke, Nordkirchen, für ihr Konzert zu vier Händen und vier Füßen.
Die monatelangen mühsamen Vorbereitungen für diesen besonderen Tag trugen reichlich Früchte. Fast 500 Besucher waren der Lohn für das pralle Programm. Die unermüdlichen Helfer des Heimatvereins und der Gemeinde erhielten wie immer Unterstützung durch den Verein „Prokultur“. Für das leibliche Wohl wurde mit Kaffee, Kuchen und Bratwurst gesorgt.
Willi Garth 2018
Da geht´s lang! Wanderführer Diethelm Textoris vom Heimatverein Mengede kennt den Weg rund um Dortmund. Und auch wenn das Wetter nicht immer optimal war: die 140 Kilometer rund um Dortmund hat die unermüdliche Wandergruppe nun geschafft. Foto: Heimatverein Mengede.
Der Kreis hat sich geschlossen. Die Wanderer des Mengeder Heimatvereins und ihre Gäste haben am vergangenen Donnerstag die siebte und letzte Etappe des Dortmunder Rundwegs geschafft. Wer auf allen Etappen dabei war, hat mit Abstechern und kleinen Verlaufstrecken knapp 140 Kilometer zurückgelegt. Doch diese Leistung blieb allein Wanderführer Diethelm Textoris vorbehalten, denn die anderen Mitstreiter mussten aus unterschiedlichen Gründen bei der einen oder anderen Etappe absagen.
Auf der letzten Etappe ging es bei sehr wechselhaftem Wetter durch das Grävingholz und über Felder von Holthausen, durch ein Waldgelände nach Schwieringhausen bis zur Straße Königsheide um nach einem großen Bogen den Dortmund-Ems-Kanal unweit der ehemaligen Gaststätte Schmitz zu erreichen.
Hier im Groppenbruch war eine „kleine Überraschung“ angekündigt: Heinz-Helmut Textoris hatte für die Wanderer eine kräftige Rindfleischsuppe mit Gemüse- und Fleischeinlage gekocht.
Ausgeruht und gestärkt begaben sich die Wanderfreunde wieder auf die Piste, gelangten über den Kanaldamm zur ehemaligen Hahnenmühle, die Laurentius-Kapelle blieb rechts liegen, nach einem Feldweg gab es wieder einen Waldabschnitt, dann ging es ein Stück am Gröpperbach entlang.
Hinter der JVA Meisenhof erwies sich der direkte Weg zum Mengeder Bahnhof entlang der Rückhaltebecken und auf dem Emscherweg für die gute Hälfte der Wanderer als zu verlockend, um ihn nicht als Abkürzung zu nutzen und mit ihm bereits etwas früher den Kreis des Dortmunder Rundweges zu schließen.
Immer nahe der Stadtgrenze Castrop/Mengede wanderten die unermüdlich durchhaltenden „letzten Mohikaner“ zum Naturschutzgebiet Brunosee, vorbei am Tierheim Castrop-Rauxel zur Kleingartenanlage Deininghausen an der Nierholzstraße.Hier legten die Wanderer nochmal eine verdiente Pause ein. Am weiteren Weg lagen die Höfe Dingebauer und Menken, das Haus Dorloh und das Schloss Bodelschwingh. Über den Emscher-Park-Weg ging es zurück nach Mengeder Bahnhof. Inzwischen war es 18.00 Uhr geworden und der Kilometerzähler zeigte eine Tagesleistung von 25 Kilometern an.
Diethelm Textoris
„Quo Vadis“ Europa? Das war die Frage, die sich beim September-Stammtisch im Heimathaus den gut 30 Besuchern stellte. Rainer Frickhöfer, ehemaliger Rechtsanwalt und Notar aus Mengede, der inzwischen in Waltrop lebt, versuchte diese Frage zu beantworten. Er ist seit 2004 Vizepräsident der Auslandsgesellschaft NRW und stellvertretender Vorsitzender der Europa- Union Nordrhein- Westfalen.
Bereits im April 2016 war er mit dem Thema „Warum brauchen wir Europa?“ Gast im Heimathaus. Seine eindeutige Antwort damals lautete „Ja!“
Doch die aktuelle Situation hat sich verändert. Am 23. Juni 2016 stimmten bei einer Volksabstimmung 51,89 % der Wähler für einen Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union. Damit verliert die Gemeinschaft die zweitgrößte Volkswirtschaft (nach Deutschland). Der offizielle Austrittstermin ist der 30. März 2019, und die Verhandlungen verlaufen mehr als schleppend.
Aber nicht nur der BREXIT erschwert das Zusammenleben in der EU, sondern auch die immer größer werdende EU- Kritik, die sich in den Wahlergebnissen wiederspiegelt.
So regiert seit dem 1. Juni 2018 in Italien eine Koalitionsregierung aus der 5-Sterne Bewegung und der Lega, die die Stabilitätskriterien der EU anzweifelt und im Rahmen der Flüchtlingspolitik die italienischen Häfen nicht nur für ausländische Hilfsschiffe sperrt.
Auch in Polen (PiS Partei), Ungarn (Fidesz Partei) und Österreich (Freiheitliche Partei) sind EU- skeptische, oft rechtspopulistische Parteien mit in der Regierungsverantwortung, die speziell in der Flüchtlingskrise eine einheitliche europäische Linie verhindern und gegen die demokratischen Werte der EU verstoßen.
Auch die jüngste Wahl in Schweden, das innerhalb der EU in Relation zur Bevölkerung die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat, verstärkte diesen Eindruck noch einmal.
„Quo Vadis EU?“ - die Richtung wird sicher bei den Wahlen zum europäischen Parlament im Mai 2019 vorgegeben.
Es steht zu befürchten, dass dann nationalkonservative, EU- skeptische Parteien nicht unerhebliche Stimmenzuwächse erzielen werden. Aus diesem Grunde sei es laut Frickhöfer wichtig, den europäischen Gedanken bei Bürgern und Staaten zu vertiefen und zu erneuern. Trotz dieser schwierigen Situation, in der sich die Europäische Union derzeit befindet, befürchtet er nicht ein Scheitern der Gemeinschaft.
Zum Abschluss des Stammtisches, nachdem noch einige Fragen aus dem Plenum beantwortet worden waren, bedankte sich der Vorsitzende, Hans-Ulrich Peuser beim Referenten für diesen höchst interessanten Vortrag mit einer Flasche Emscherperle.
Auch in diesem Jahr beteiligen sich Dortmunder Heimatvereine am Tag des offenen Denkmals und stellen die von ihnen betreuten Baudenkmale der Öffentlichkeit vor.
"Unsere Mitte Steigerturm" in Berghofen lädt zum Treffen an der neuen Berghofer Mitte" ein, in Sölde wird die Emschertalstraße vom Verein "Natur in Kultur für Sölde" vorgerstellt, der Geschichtsverein Asseln führt durch die Ev. Luth. Kirche in Asseln, in Eving lädt der Evinger Geschichtsverein zum Besuch der St. Barbara-Kirche ein und in Hörde führt der Heimatverein Hörde durch die Stiftskirche St. Clara.
Wege und Plätze stehen im Fokus des Historischen Vereins: Auf dem Freiherr-vom Stein-Platz erläutert Klaus Winter das ehemalige "Herz der Stadt" und Christiane Althoff führt über Straßen und Wege im mittelalterlichen Dortmund.
Die "Waschkaue" in Dorstfeld ist auch wieder dabei: Der Verein für Orts- und Heimatkunde Dorstfeld informiert über den Stand der Renovierungsarbeiten. Geöffnet ist selbstverständlich das Heimatmuseum in Lütgendortmund und in Scharnhorst ist das Haus Wenge unter der Führung von Mitgliedern des Geschichtskreises Scharnhorst zu besuchen.
Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals in Dortmund
Der Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichtsvereins vorm ehemaligen Wohlfahrtsgebäude („Evinger Schloss“) am Nollendorfplatz in der Alten Kolonie hat mittlerweile einen festen Platz im Evinger Kulturkalender. Er ist eine lieb gewordene Tradition. Seit 2005 versammeln sich jedes Jahr am ersten oder letzten Sonntag in den Sommerferien um die 200 Personen auf der großen „Schlossterrasse“, um die Musik zu genießen oder auch nur ein Schwätzchen bei Brezel und Würstchen zu halten.
Nun schon bereits zum vierzehnten Mal treffen sich die Jazzfreunde in diesem Jahr am Sonntag, 26. August 2018 ab 11.00 Uhr. Es spielt wieder das Trio Jane Franklin & Friends, das sind Jane Franklin, Gesang, Martin Klausmeier, Akustikgitarre, und der renommierte Dortmunder Musiker und Gitarrist Jochen Schrumpf.
Alle Musikfreunde und Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Großen Lesesaal des Wohlfahrtsgebäudes statt. Auf der Terrasse vor dem denkmalgeschützten „Evinger Schloss“, einer herrlichen Kulisse für dieses kulturelle Ereignis, versorgt der Geschichtsverein seine Gäste mit Getränken und einem kleinen Imbiss.
Schiedsmann Karl-Heinz Slossarek (Mitte) war zu Gast im Heimathaus am Wiedum in Mengede. Foto: Heimatverein Mengde
Wenn man sich mit seinem Nachbarn „in die Wolle“ geraten ist, dann muss man nicht gleich einen Anwalt einschalten oder zum Gericht laufen. Der Schiedsmann tut´s oft auch - und man kann sogar Geld sparen.
Schiedsmann Karl-Heinz Slossarek informierte am August-Stammtisch des Heimatvereins Mengede über seine ehrenamtliche Tätigkeit, denn „Geld kann man damit nicht verdienen“. Der Oestricher darf zwar keine Urteile fällen („Ich beschließe nichts, ich moderiere“), sondern soll durch Schlichtung oder Vergleich Lösungen bei Problemen finden. Zufrieden ist er wenn das klappt. Slossarek: „Ich freue mich immer, wenn die Parteien am Ende friedlich nach Hause gehen. Das ist unser Ziel.“
Seit drei Jahren kümmert sich Slossarek um die Beilegung von leichteren strafrechtlichen und zivilrechtlichen Ansprüchen. Dabei geht es zum z.B. um Geldforderungen, Hausfriedensbruch, Beleidigungen, Verleumdungen, Bedrohungen, Körperverletzungen, Bruch des Briefgeheimnisses oder um mit Alkoholkonsum zusammenhängenden Delikten. Aber auch so „harmlose“ Probleme wie Heckenschnitt, herausragende Baumwurzeln und störendes Laub soll der Schiedsmann gütlich regeln.
Die Einhaltung der Schlichtungsergebnisse kann im Bedarfsfall 30 Jahre lang verfolgt werden. Richtig teuer wird es für Streithähne, wenn sie Slossareks Vorladung nicht nachkommen. Ihnen wird ein Ordnungsgeld aufgebrummt. Er machte klar: „Wir sind keine zahnlosen Wölfe.“
Tabu sind für ihn und seine Kollegen allerdings Streitigkeiten, die das Familien- und das Arbeitsrecht sowie notarielle Angelegenheiten betreffen. Interessant auch, dass Schiedsmänner „ganz normale Bürger sein sollen, die mit Jura nichts am Hut haben.“ Slossarek: „Über Gesetze denke ich nicht nach.“
Zu Beginn seines interessanten und informativen Vortrages war er auch auf die Anfänge des Schiedsmannswesens eingegangen, das 1827 im Königreich Preußen eingeführt und 1877 in die deutsche Strafgesetzgebung übernommen wurde.
Karlheinz Bohnmann
Das Hoesch-Museum hat eine neue Leiterin: Isolde Parussel löst Michael Dückershoff ab, der im Juli ans Westfälische Schulmuseum in Marten gewechselt ist. Die 38-jährige Historikerin ist seit 2006 für die Städtischen Museen tätig, zuletzt als Leiterin des Deutschen Kochbuchmuseums.
Schon in ihrer Magisterarbeit beschäftigte sich Isolde Parussel mit der Industriegeschichte der Region. Die gebürtige Landshuterin arbeitete als Museumspädagogin u.a. am LVR-Industriemuseum in Oberhausen und im Ruhrlandmuseum Essen. Nach ihrem wissenschaftlichen Volontariat im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte arbeitete sie im MKK und konzipierte verschiedene Ausstellungen, u.a. "Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster" (2015) oder "Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß" (2017). Von 2011 bis 2017 lag ihr Schwerpunkt auf der Neukonzeption und Betreuung des Deutschen Kochbuchmuseums.
Im Hoesch-Museum übernimmt sie nun die wissenschaftliche Leitung. Isolde Parussel ist u.a. Mitglied des Arbeitskreises Migration im Deutschen Museumsbund und plant daher, das Feld "kulturelle Vielfalt" verstärkt in die Sonderausstellungsplanung einzubringen. Im nächsten Jahr wird es dazu eine Kooperation im Rahmen des Evangelischen Kirchentages geben.
Als erstes zentrales Projekt sollen zeitnah die Voraussetzungen geschaffen werden, einen in Dortmund-Kleinholthausen stehenden Bungalow aus Hoesch-Stahl aus den 1960er Jahren für das Hoesch-Museum zu übernehmen. Als "Exponat Nummer 1" soll es auf dem Gelände am Museum eine neue Sonderausstellungsfläche bieten.
Das Hoesch-Museum hält die Erinnerung an eineinhalb Jahrhunderte Stahlindustrie in Dortmund am Leben und begleitet den Strukturwandel im lebendigen Dialog. Es entstand aus der vertrauensvollen Zusammenarbeit von ehemaligen "Hoeschianern", dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte, der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv und Sponsoren. Träger des Museums ist der Verein "Freunde des Hoesch-Museums".
Frau Dr. Katrin Jaspers stellt im Hörder Heimatmuseum ihre Dissertation über die Herren von Hörde vor. Links: Berhard Finkeldei, 2. Vors. Hörder Heimatverein, re: Willi Garth (1. Vors.). Foto Bernhard Finkeldei.
Kürzlich bekam der Vorstand des Hörder Heimatvereins höchst interessanten Besuch. Dr. Katrin Jaspers wissenschaftliche Volontärin an der Historischen Kommission für Westfalen überbrachte den Hörder Historikern ihre Dissertation über die Herren von Hörde.
Die 340 seitige Arbeit traf besonders bei Willi Garth, 1. Vorsitzender des Hörder Heimatvereins, auf ganz besonders großes Interesse. Dieser stieß 1998 bei der Recherche für das inzwischen bereits in dritter Auflage erschienene Heimatbuch „Impressionen aus Hörde“ auf Notenblätter zu dem Lied „Klaus von Hörde“.
Hatte es in der Ahnenlinie derer von Hörde wirklich jemals einen Klaus gegeben? Bei der deutschlandweiten Suche stieß Garth tatsächlich auf einen lebenden Vertreter dieses Namens. Ein Schreiben an ihn blieb lange unbeantwortet, bis dieser Klaus aus St. Louis in den USA anrief.
Es entspann sich eine sehr rege Korrespondenz. Bei einem Deutschlandbesuch wurde Klaus von Hörde durch das Schloss seiner Ahnen, die Hörder Burg, geführt, wo Garth ihn vor dem historischen Kamin fotografierte.
Beim Besuch des ehemaligen Schlosses der Herren von Hörde in Eringerfeld bei Geseke im Juni 2004, wurde der Hörder Heimatverein durch Karl-Josef Freiherr von Ketteler empfangen und sachkundig durch das prächtige Barockschloss geführt. Auf dem Foto Freiherr von Ketteler (2. v. links) mit dem damaligen Vorstand des Heimatvereins, Willi Garth, Rolf Schröder und Willi Feldkamp. Über dem Eingang das viergeteilte Wappen derer von Hörde mit dem fünfspeichigen Rad und der lippischen Rose. Foto Willi Garth, Repro Heribert Wölk
Die Ahnenforschung für den Adelsstamm lag in den Händen von Karl-Josef Freiherr von Ketteler, der aus einer Seitenlinie derer von Hörde stammte. Zu diesem leidenschaftlichen Forscher entwickelte sich ein sehr reger und fruchtbarer Austausch. Auf Einladung der Freiherrn von Ketteler machte der Hörder Heimatverein im Juni 2004 eine Exkursion zum Schloss derer von Hörde in Eringerfeld. Hier finden sich noch viele Relikte, die an die Zeit der Adelsfamilie erinnern. Der Freiherr übernahm die fachliche Führung. Er selbst wurde 1934 im nahen Hörde-Schloss Schwarzenraben geboren.
Von Ketteler lieferte ständig neue Forschungsergebnisse aus beiden Familien, darunter auch seltene Portraits. Drei Aktenordner sind inzwischen prall gefüllt. Garth konnte davon nur ein kurzes Kapitel in seinem Heimatbuch aufnehmen. Er wollte ursprünglich Kettelers gesamte Forschungsergebnisse drucken lassen. Doch dazu kam es nach dem Tod des Freiherrn am 31. Mai 2006 nicht mehr. Nachträgliche Bemühungen bei der Familie blieben unbeantwortet.
In diesem Jahr wird der Hörder Heimatverein traditionell am Tag des offenen Denkmals am 9. September teilnehmen. In enger Kooperation mit der Stiftsgemeinde St. Clara wird die Stiftskirche der zentrale Veranstaltungsort sein. Die Programmvorbereitungen laufen. Die Hörder Historiker haben zu dem Anlass mehrere Jubiläumsdaten ermittelt, die in die Veranstaltung einfließen werden. Das bemerkenswerteste Datum für Hörde ist dabei die erste Nennung Hördes mit dem Ritter Albert von Hörde in einer Urkunde des Königs Otto IV. am 8. August 1198, vor nunmehr 820 Jahren! Dazu kommt die Doktorarbeit von Katrin Jaspers wie gerufen.
Katrin Jaspers, Die Herren von Hörde. Eine westfälische Ministerialenfamilie des 13. Jahrhunderts im Spiegel der urkundlichen Überlieferungen. Aschendorff Verlag 2017. 51,- €
Aufgewachsen auf dem Höchsten, Besuch des Hörder Phoenix-Gymnasiums, Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Mittlere Geschichte. Abschluss: Magister in Ur- und Frühgeschichte. Anschließend Promotion in Mittlerer Geschichte (WWU).
Exkursion des Hörder Heimatvereins mit Gästen zur Sonderausstellung auf der Zeche Zollverein in Essen. Anlass ist die Schließung der letzten deutschen Steinkohlenzeche im Dezember dieses Jahres. Foto Heribert Wölk.
Am mit 37 Grad heißesten Tag des Jahres (26.07.2018) machte der Verein zur Förderung der Heimatpflege Hörde eine Exkursion in die Geschichte der Kohle auf der Essener Zeche Zollverein. Anlass war die Schließung der letzten Steinkohlenzeche in Deutschland im Dezember dieses Jahres. Das Ruhrmuseum hat dazu in der Kokerei eine beachtenswerte Ausstellung zum Thema "Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte" zusammengestellt.
Nach der Busfahrt ging es mit einer originellen Standseilbahn zunächst hoch hinauf. Dann begann in der einstigen Mischanlage eine faszinierende Zeitreise mit unglaublichen Einblicken in die technischen, kulturellen und geschichtlichen Dimensionen der Kohle. Die Führer hatten sich auf die wissbegierige Hörder Gruppe gründlich vorbereitet. Sie gingen auf die speziellen Kohle- und Stahlbezüge zu Hörde und Dortmund ein. Die Gruppe konnte über die ausgestellte Vielzahl der aus der Hörder Region stammenden Exponate nur staunen. Über mehrere Etagen der imposanten Mischanlage erstreckt sich die Ausstellung. Es war kaum zu glauben, was man einst alles aus Kohle hergestellt hat, im Zweiten Weltkrieg sogar Margarine! Zu besichtigen ist die Ausstellung noch bis zum 11.11.2018.
Mit vielen Anregungen für die eigene kleine Bergbauausstellung im Hörder Heimatmuseum fuhr die Gruppe anschließend zum Ausklang zu "Tanta Amanda" in Westerfilde.
Der Pferdegöpel im Westfalenpark. Foto: Arbeitskreis Bergbaugeschichte (Archiv)
Gute Nachrichten vom sanierungsbedürftigen Göpel im Dortmunder Westfalenpark: Der Arbeitskreis Dortmund im Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. freut sich, dass der zur Bundesgartenschau 1991 im Westfalenpark errichtete Nachbau des Pferdegöpels der nahen Zeche "Am Busch" wahrscheinlich 2019 umfassend saniert wird.
Von den Sanierungskosten, die die Stadt mit rund 100.000 Euro beziffert, wird der Dortmunder Arbeitskreis, so sein Vorsitzender Heinz-Ludwig Bücking, aus eigenen Mitteln 10.000 Euro beisteuern und hat zudem zugesagt, sich um die Einwerbung weiterer Spenden zu bemühen.
Damit ist die bislang im Raume stehende Gefahr, dass der Göpel ersatzlos aus dem Westfalenpark entfernt werden könnte, ersteinmal abgewendet.
Berichteten über ihre Reise in den Süden Afrikas: Günter und Anke Laser. Foto: Heimatverein Mengede.
Am 4. Juli 2018 stellten Günter und Anke Laser (geb. Link) im Haus des Heimatvereins ihre Erlebnisse einer außergewöhnlichen Reise vor: Ihr Sommerurlaub des Jahres 2017 hatte sie nach Namibia geführt. In ihrem etwa anderthalbstündigen Vortrag erfuhren die ca. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vieles über das südafrikanische Land.
Ausgehend von der Hauptstadt Windhoek machte man einem Abstecher in den äußersten Süden des Landes um dann den Ort Otjiwarongo und hier die Partnergemeinde des evangelischen Kirchenkreises Wesel, aus dem die Eheleute stammen, zu besuchen.
Anschließend führte die Reise dann eher in touristischer Weise weiter: zur sogenannten Etosha-Pfanne, eine riesige Salzpfanne mit einem großzügigen Nationalpark, und das reselustige Ehepaar man besuchte Sambia und Botswana bevor nach vier Wochen der Rückflug nach Deutschland anstand.
Die diesjährige Radtour des Mengeder Heimatvereins führte vom 8. bis zum 14. Juli auf Wunsch vieler Mitfahrer noch einmal an den Niederrhein nach Goch.
Von hier ausgehend besuchte man unter anderem die Viller Mühle bei Kleve, die „Hohe Mühle Uedem“ , ein Schmuckstück aus dem 14. Jahrhundert und eine der ältesten aus Stein gebauten Windmühlen am Niederrhein, Gennep, das Gut Graefenthal oder die Aspermühle bei Goch.
Ein Höhepunkt war auch die Altstadt von Kalkar. Hier luden das historische Rathaus (1445) und die Gerichtslinde (1545) auf dem Marktplatz, die Lohwindmühle (1770) und vor allem die gotische Hallenkirche St. Nicolai mit ihren weltbekannten Schnitzaltären zu einer Besichtigung ein.
Sichtlich Spaß hatten die Mengeder Radler an der durchaus anspruchsvollen Steuerung der Flöße auf der Niers. Foto: Heimatverein Mengede.
Doch es wurde nicht nur Rad gefahren: Auch eine rund fünfstündige Floßfahrt auf der Niers stand auf dem Programm. Leider überraschte ausgerechnet hier die „Radfahrer“ mehrere Platzregen mitten auf der Niers. Trotz Regenjacken wurde man nass bis auf die Haut.
An einem weiteren Tag standen Draisinen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet bereit, mit denen man fast sechs Kilometer zwischen Kranenburg und dem schon niederländischen Groesbeek strampelte.
Der Steigerturm war Mittelpunkt des Berghofer Sommerfestes. Foto: Tim Treude
Größer hätte der Erfolg des Berghofer Sommerfests 2018, veranstaltet von „Unsere Mitte Steigerturm e.V.“, kaum sein können. Bei herrlichem Sonnenwetter waren bereits vor Beginn des ökumenischen Gottesdienstes alle Plätze auf dem ehemaligen Dorfplatz vor der alten Feuerwache belegt.
Die Sparkasse hatte eine große Bühne gespendet, auf der die Pfarrerin der evangelischen Kirche Dr. Sabine Breithaupt-Schlak und der Pfarrer der katholischen Kirche Matthias Bönsmann gemeinsam einen wunderbar auf den Steigerturm und unsere Stadt bezogenen ökumenischen Gottesdienst gestalteten. Holger John sorgte mit seinen SängerInnen für die musikalische Begleitung. Gärtnermeister Dirk Scholz hatte die Blumen für die Bühnendekoration zur Verfügung gestellt. Die perfekte Tontechnik wurde geliefert, installiert und den ganzen Tag über professionell betreut von Helmer Lennertz.
Was sonst noch auf der Bühne geschah:
Drinnen in der ehemaligen Garage des Feuerwehrhauses gab es ein großes Angebot von gespendeten Kuchen und Torten sowie eine Bild-Präsentation von Burkhard Treude über „Berghofer Geschäfte und Gaststätten, die es heute nicht mehr gibt“.
Der Platz vor dem Steigerturm war proppevoll mit Informations-Ständen und Angeboten:
Ein Ziel des Vereins war es, an diesem Tag die „Schallmauer“ von 200 Mitgliedern zu durchbrechen. Und tatsächlich trug sich am Ende des Tages das 201. Mitglied in die Mitgliederliste von „Unsere Mitte Steigerturm“ ein. Das 200. Mitglied bekam eine Flasche Sekt und die von Anette Göke gestaltete „Steigerturm-Tasse“ überreicht. Bei dieser Gelegenheit trafen sich übrigens zwei Damen wieder, die Neu-Mitglieder Nr. 199 und 200, die sich vor Jahrzehnten aus den Augen verloren hatten. Der Steigerturm wurde nicht nur in dieser Hinsicht dem Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, an dem der Verein selbstverständlich wieder teilnimmt, gerecht: „Entdecken, was uns verbindet.“
Zu Gast im Heimathaus Waltrop war der Heimatverein Mengede. Foto: Heimatverein Mengede
Einmal mehr im Zeichen der guten Nachbarschaft stand ein weiteres Treffen der benachbarten Heimatvereine Mengede und Waltrop. So fand die turnusmäßige Vorstandssitzung des Heimatvereins Mengede im Heimathaus Waltrop statt. Zwischen beiden Vereinen besteht seit Jahren ein freundschaftlicher Kontakt, der auch bereits in der Vergangenheit zu gemeinsamen Aktionen führte. So hatten die beliebten Schnadegänge der Mengeder 2011 und 2016 „Waltroper Gelände“ als Ziel, um dort bei den humorvollen Streitgesprächen Ansprüche einzufordern. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe liefert Waltrop die Verkaufsstände für den beliebten Mengeder Adventmarkt rund um die evangelische Remigius Kirche und stellt sie auch auf. Außerdem konnte der Heimatverein Waltrop sich und seine Aktivitäten beim diesjährigen Februar Stammtisch im Heimathaus am Widum vorstellen.
Als Gegenbesuch fand sich im Juni der Mengeder Vorstand in Waltrop ein, und so war dies bereits die vierte Aktion, die der Pflege einer guten Nachbarschaft diente. Bei der Begrüßung durch den Vorsitzenden Norbert Fry und anderen Waltroper Heimatfreunden stellte dieser die Geschichte Waltrops und des Heimatvereins (gegründet 1935) kurz dar. Als kleine Aufmerksamkeit wurde die druckfrische vierte Auflage des Waltroper Heimatblatt verteilt. Danach gab es für die Mengeder eine exklusive Führung durch das Heimathaus und das schmucke Heimatmuseum im ehemaligen Ripmannshof. Hier konnten die zahlreichen, zum Teil sehr wertvollen, Exponate bestaunt werden.
Zur Zeit findet eine Sonderausstellung mit dem Titel „Ende des Bergbaus – ein Stück Waltroper Geschichte“ statt, die noch bis zum 15. Juli 2018 im Heimatmuseum zu besichtigen ist. Öffnungszeiten an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 10 – 12 Uhr und 15 – 18 Uhr. Jeder Besucher ist herzlich willkommen. Weitere Details, Geschichte und Termine siehe unter: heimatverein-waltrop.de.
Da lohnt sich doch das Sparen: Anteilseigner der Lindenhorster Bank beim Genuss der ausgeschütteten Prozente
Es ist wieder soweit: Am Freitag, den 15. Juni 2018 um 17 Uhr, treffen sich - wie jedes Jahr - die Anteilseigner der Bank von Lindenhorst zur Jahresausschüttung. Bankdirektor Alfred Lübeck wird auf dem Vorplatz der Bank zwischen kommunalem Friedhof Lindenhorst und der Kleingartenanlage „Voran“ (Holthauser Str. 21) seinen wunderbaren Holthauser Obstwein aus eigener Produktion kredenzen. Das ist die Rendite („Ausschüttung“) für die mittlerweile rund 100 Eigner von Anteilsscheinen an der Bank von Lindenhorst. Es können weitere Anteilsscheine für 10 Euro bei diesem Termin und beim Förderverein Lindenhorster Kirchturm e.V. erworben werden. Diese Einnahmen werden vollständig dem Förderverein zur Unterstützung seiner Arbeit zur Verfügung gestellt.
Wer die Bank von Lindenhorst noch nicht kennt, hier einige Erläuterungen zum Wortspiel mit der doppelten Bedeutung von Bank als Finanzinstitut und als Sitzbank:
Als vor acht Jahren die letzte Bank- bzw. Sparkassenfiliale in Dortmund-Lindenhorst schloss und Tage später auch noch eine (Sitz-)Bank vom kommunalen Friedhof gestohlen wurde, beschlossen Alfred Lübeck und einige Freunde die Bank von Lindenhorst zu gründen und symbolisch über Anteilsscheine zu finanzieren, deren Verkaufserlös vollständig dem Förderverein zugute kommt: Es ist eine Sitzbank am Rande des kommunalen Friedhofs in Lindenhorst, fest im Boden verankert (eben: „gegründet“). Alljährlich am 15. Juni um 17 Uhr spendiert Alfred Lübeck nun für die Anteilseigner seinen selbst gekelterten Obstwein, das ist die „Ausschüttung“ von etwa 15% (Alkoholgehalt), eine hohe Rendite mit geringem Risiko (außer für die per Auto anreisenden Anteilseigner).
Haus Wenge in Dortmund-Landstrop war eines der Ziele der Mengeder Wanderer. Foto: Heimatverein Mengede
Der erste Stop der Mengeder Wanderer auf den Dortmunder Rundwanderweg war bei hochsommerlichen Temperaturen diesmal das rot durch die Bäume schimmernde Haus Wenge in Lanstrop. Es ist das einzige im Raum Dortmund erhaltene Adelshaus des 16. Jahrhunderts mit gotischen Formen. Das Gebäude steht in der Denkmalliste der Stadt Dortmund, die Erhaltung und Renovierung gestalten sich jedoch wegen unklarer Rechtsverhältnisse als äußerst schwierig.
Dann nahmen die Wanderer Kurs auf das „Lanstroper Ei“, eine herausragende Landmarke und ein schon weitem sichtbares Denkmal der Industriekultur. Nach dem Derner Bahnhof führte der Rundweg in den Lüner Südpark. Die Naturoase, die von den „Lüner Südparkfreunden“ in privater Initiative gepflegt wird, lud zur zweiten Rast des Tages an einem kleinen See mit Wasservögeln ein. Auch die nächsten sechs Kilometer bis Brechten waren relativ schattenlos, führten aber über angenehme Wege durch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Am Rand des Süggelwaldes erwartete die Wanderer dann als weitere „Oase“ der gepflegte Minigolfplatz. Im Schatten der Sonnenschirme ließ man sich gut gekühlte Getränke schmecken. An der nahen Straßenbahnhaltestelle ging es dann zurück nach Mengede.
Wie schon in den vergangenen Jahren stellen Dortmunder Autorinnen und Autoren am 30. Mai 2018, 19 Uhr in der Steinwache (Steinstraße 50) ihre verfolgten Kolleginnen und Kollegen vor.
Hilde Domin, geboren 1909 in Köln, war 42 Jahre alt, als sie ihr erstes Gedicht schrieb. Sie war den Schergen Hitlers entkommen. „Die Sprache wird das »Unverlierbare«, nachdem alles andere sich als verlierbar erwiesen hat. Die Sprache ist die äußerste Zuflucht.“
Kurt Tucholsky war vieles: Journalist, Satiriker, Kabarett- und Buchautor, Liedtexter, Lyriker, Kritiker, linker Demokrat, Sozialist, Pazifist, schrieb als Theobald Tiger, Peter Panter, Kaspar Hauser und Old Shatterhand. Ein Seismograf seiner Zeit, der die von den Nationalsozialisten ausgehende Gefahr früh erkannte, und sie in satirischen Artikeln und Essays mit scharfem Witz zu entblößen versuchte.
Der Dichter Ossip Mandelstam starb 1938, ausgehungert und krank, während seiner Deportation zu einem Straflager bei Wladiwostok. Er hatte mit einem Josef Stalin verhöhnenden Gedicht den Zorn des russischen Diktators auf sich gezogen. Nur dank Mandelstams Frau Nadeschda, die viele seiner Texte auswendig gelernt hatte, konnte ein Teil seines Werkes in den 60er Jahren veröffentlicht werden.
Schon oft wurde über die „Weiße Rose“ berichtet. Jeder denkt dabei sofort an die berühmten Geschwister Sophie und Hans Scholl. Aber wer waren die anderen Mitglieder und was hat sie alle dazu gebracht, Widerstand zu leisten?
Moderation: Heike Wulf.
Die Wandergruppe am Haus Sölde. Foto: Heimatverein Mengede.
Wie an (fast) jedem ersten Donnerstag im Monat, stand auch am 3. Mai beim Mengeder Heimatverein wieder eine Wanderung auf dem Programm.
Erstes Ziel war das Haus Sölde, ein ehemalige Rittergut, dessen Ursprünge bis in das 13. Jahrhundert zurückgehen und das in früheren Zeiten unter der Lehnshoheit der Herren von Volmarstein stand. 1402 ging es in den Besitz der Herren von Hövel zu Sölde über. Bis 1980 wurde es mit den umliegenden Ländereien als landwirtschaftlicher Großbetrieb geführt. Heute werden die Gebäude als Wohneinheiten genutzt. Sie sind als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.
Den Dortmunder Flughafen umging man auf ruhigen Wegen, und schon bald wurde der Dortmunder Stadtteil Asseln erreicht, wo die neugotische Lutherkirche sehenswert ist. Architektonisch interessant ist das Gebäude auch deshalb, weil man hier geschickt Altes und Neues verbunden hat. Südöstlich des heutigen Chors befindet sich der alte, aus dem Mittelalter stammende zweijochige gotische Rechteckchor, der als Anbau einbezogen und zur Trauerhalle umgebaut wurde. Im Westen befindet sich der ebenfalls aus dem Mittelalter stammende Kirchturm mit einem spitzen Turmhelm, der als Baudenkmal in die neue Kirche integriert wurde. Kurz vor Dortmund Husen am „Kurler Busch“ wurde bei strahlendem Sonnenschein noch eine zünftige Picknick-Pause auf von einem Bauern gelagerten Strohballen eingelegt.
Vor und nach Dortmund-Husen gingen es durch wunderschöne Laubwälder. Im „Roten Haus“ der Familie Mowwe wurde Mittagsrast eingelegt und danach war es nicht mehr weit bis Grevel. Von dort fuhren ging es mit Straßenbahn und Zug zurück nach Mengede.
Bis auf den letzten Platz gefüllt mit Mitgliedern, Förderern und Gästen des Vereins war die "Bibliothek" des Evinger Wohlfahrtsgebäudes.
Im Mai 1993 gründeten 22 Evinger*innen, überwiegend Teilnehmer aus VHS-Seminaren zur Geschichte Evings unter der Leitung von Bezirksvorsteher August Wagner und auf dessen Initiative den Evinger Geschichtsverein.
Das hat der der Verein am 14. Mai 2018, mit einem gemütlichen Beisammensein im Großen Saal des Wohlfahrtshauses am Nollendorfplatz gebührend gefeiert. Bei einem kleinen Imbiss wurden Erinnerungen ausgetauscht, also zurück-, aber auch nach vorne geschaut: Wie es in den kommenden Jahren mit dem Verein weitergehen soll, war ein vieldiskutiertes Thema an diesem sonnigen Mai-Abend.
Am Sonntag, 13. Mai ist Internationaler Museumstag. Auch die Dortmunder Museen locken mit zahlreichen kostenlosen Angeboten in ihre Häuser. Das bundesweite Thema lautet "Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher". Der Internationale Museumstag wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM ausgerufen und findet bereits zum 41. Mal statt. Ziel ist es, auf die Vielfalt der mehr als 6.500 Museen in Deutschland sowie der Museen weltweit aufmerksam zu machen. Ein Überblick über das Angebot in Dortmund:
Der Eintritt in alle Ausstellungen des Dortmunder U ist frei:
Von 14 bis 18 Uhr können Besucherinnen und Besucher im Aktionsraum der Ausstellung "Kunst & Kohle: SchichtWechsel" Kohlestaub-Buttons als Souvenir erstellen: Mit echtem Kohlestaub gestalten sie einzigartige Buttons, die in Collage-Technik ergänzt zu unverwechselbaren Unikaten werden. (Ebene 6).
Um 14, 15, 16 und 17 Uhr starten in der Ausstellung "Fast wie im echten Leben" Aktionsführungen für Familien mit Kindern. Kunstwerke der aktuellen Sammlungspräsentation regen zu künstlerischen Experimenten und Aktionen ein, die Kinder und Erwachsene ausprobieren können. So kann man die Kunst ganz praktisch erleben und hinterher eigene kreative Notizen und Skizzen mitnehmen (Ebene 5).
Parallel starten um 14, 15, 16 und 17 Uhr auch in der Sonderausstellung "Kunst & Kohle: SchichtWechsel" Kurzführungen für Erwachsene (Ebene 6).
11 bis 18 Uhr: Mit der Gelddruckmaschine lässt sich eigenes Geld drucken, das man dann im Kaufladen für besonders Wichtiges einsetzen kann. Eine Aktion im Rahmen des Ausstellungsprojekts "Kohle weg?! Von wertvoll bis unbezahlbar".
Um 11 Uhr endet die Ausstellung "Material/An/Sammlungen. Sachen suchen Bedeutung" mit einer Buch-Präsentation. Gestaltet wurde die Schau von Studentinnen der TU Dortmund. Sie verknüpft ausgewählte Textil-Objekte mit Werken der Dauerausstellung und lädt dazu ein, die Geschichte(n) der Dinge, ihre Bestandteile und Bedeutungen neu zu entdecken.
Um 11.30 beginnt eine 90-minütige öffentliche Führung durch die Sonderausstellung "Pieter Hugo. Between the devil and the deep blue sea". In rund 200 spektakulären Stillleben, Porträts und Landschaftsbildern zeigt der südafrikanische Fotograf die Spuren und Narben der Menschen und ihres Landes. Dabei gilt sein Augenmerk den Subkulturen, Außenseitern und der Kluft zwischen Ideal und Realität.
"Herr Fritz, woher stammen die Bilder?" heißt die nächste Ausstellung im MKK, die um 12 Uhr feierlich eröffnet. Sie dokumentiert die detektivischen Recherchen des MKK zur Provenienz, also zur Herkunft von Gemälden und Skulpturen, die das Museum zwischen 1933 und 1945 erworben hat.
Von 14.30 bis 16.30 Uhr gibt es für Kinder und ihre Familien außerdem Bastelangebote.
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Eine Führung "Stahlzeit in Dortmund" startet um 14.30 Uhr. Der Werkstoff Stahl, die Geschichte der Stahlindustrie und die der "Hoeschianer" stehen im Mittelpunkt des Rundgangs durch die Dauerausstellung im Hoesch-Museum. Im 3D-Stahlwerk erhalten die Besucher einen faszinierenden Einblick in ein modernes Stahlwerk und können dieses auch selbst steuern. Kosten: 2,50 Euro
Um 11 und 13.45 Uhr gibt es Führungen durch die Dauerausstellung. Führungen durch die Sonderausstellung "Die Mutter ist auch für den Vater da" starten um 11.45 und 14.30 Uhr. In der Schau geht es um über das Geschlechterbild in den Schulbüchern der Jahre 1950 bis 1980 - und über den Wandel dieses Bildes, der sich in Texten, Illustrationen und Arbeitsaufträgen zeigt. Unterricht wie zu Kaisers Zeiten erleben kann man um 12.30 und 15.45 Uhr bei einer historischen Schulstunde. Alle Angebote sind kostenlos.
Sehr gut besucht war das Maifest des Heimatvereins Berghofen. Foto: Austermann
Zwar wehte am ersten Mai ein sehr frischer Westwind um den liebevoll gestalteten Maikranz, aber die Sonne strahlte in Berghofens Mitte mit Cornelia Konter, der Vorsitzenden des Heimatvereins Berghofens um die Wette. Im vergangenen Jahr war das Fest praktisch „ins Wasser gefallen“, aber an diesem Dienstag wollte die Schlange vor dem Reibekuchenstand des Heimatvereins gar nicht kleiner werden – gut, dass die fleißigen Helfer des Heimatvereins sich mit einer ordentlichen Menge Reibekuchenteig versorgt hatten.
Reges Treiben herrschte auch am Infostand des Berghofer Heimatvereins und dem Getränkewagen der ev. Kirchengemeinde Berghofen. Waffeln und Kaffee stellte die AWO Gruppe Berghofen, selbstgebackener Kuchen die AsF und echte Berghofer Bratwurst gab es am Stand des Vereins „Unsere Mitte Steigerturm“.
Kreatives gab es am Stand vom „Haus Am Lohbach“ (Bethel regional) sowie am "Edeltrödelstand" zu erstehen. Um die Kinder kümmerte sich der Förderkreis des Familienzentrums ev. Kindergarten Berghofen. Eine Hüpfburg und eine „Street-Soccer-Feld“ durften ebenfalls nicht fehlen. Für die Musik sorgte Party-DJ Karsten.
Sieger des Schätzwettbewerbs um das Laib Brot waren Jürgen Möller und Ferdinand Czygan. Es folgten Heike Textoris und Adolf Miksch, die jeweils eine Flasche Remigiustropfen überreicht bekamen. Foto: Heimatverein Mengede
Das diesjährige Sommerfest wurde in den Frühling verlegt - und dieses Mal spielte auch das Wetter mit. Es war fast so, als wollte der „Wettergott“ den verschneiten, vom Schneesturm verwehten Adventmarkt vergessen machen. Bei schönstem Frühlingswetter fand das vorverlegte Sommerfest am 27. April im und am Heimathaus statt.
Bereits am Vormittag waren viele fleißige Helfer im Einsatz, um auf dem Vorplatz Zelte, Tische und Bänke aufzubauen. Dank der inzwischen erlangten Routine war der Aufbau nach gut zwei Stunden erledigt. Eingeladen war für 18 Uhr, doch ließen es sich einige wenige Besucher nicht nehmen, bereits etwas früher aufzuschlagen. So saßen schon am Nachmittag die Ersten in der Sonne. Man wollte sich wohl die besten Plätze sichern. So langsam füllten sich dann auch Heimathaus und Zelte, und als es losging, waren sämtliche Plätze besetzt.
Foto: Heimatverein Mengede
Ein Grillduft lag nun in der Luft und bei Wurst, Steaks und „Drillingen“ (Kartoffeln) mit Kräuterquark ließen es sich die Besucher gut gehen! Besonders beliebt war der „Frühlingsteller“, ein Nackensteak mit Drillingen und Kräuterquark. Da neben dem Tresen im Heimathaus auch im Festzelt gezapft wurde, verlief die Versorgung mit Getränken reibungslos.
Hans-Ulrich Peuser begrüßte alle Anwesenden, besonders die (wie in den Vorjahren) wieder zahlreich erschienenen politischen Vertreter. Ein Höhepunkt des Abends, war dann das schon zur Tradition gewordene Schätzspiel. In diesem Jahr gab es ein ganz besonderes „Rateobjekt“. Otto Buschmann hatte einen großen Laib Brot gebacken, dessen Gewicht (natürlich in Gramm) geschätzt werden musste. Peter Kaufhold machte mit einer Liste und dem Heimatverein Sparschwein die Runde, um insgesamt 88 Tipps zu sammeln und zu dokumentieren.
Nachdem das Gewicht des Brotes festgestellt worden war, wurde die Liste mit den Tipps unter der Aufsicht des ehemaligen Notars Dr. Hans Adolf Plutta ausgewertet. Es gab zwei Sieger. Jürgen Möller und Ferdinand Czygan lagen mit geschätzten 4.250 g gleichauf und teilten sich das Brot. Es folgten Heike Textoris (4.201 g) und Adolf Miksch (4.200 g), die jeweils eine Flasche Remigiustropfen als Preis erhielten.
Ein unerwarteter Programmpunkt war eine besondere Ehrung. Heidebäcker Jörg Rupprecht von der Bäckerinnung, Hans- Ulrich Peuser und Bezirksbürgermeister Wilhelm Tölch überreichten Otto Buschmann die Ehrenurkunde zum 50-jährigen Meisterjubiläum im Dezember 2016. Das gab natürlich jede Menge Beifall.
Bei einsetzender Dunkelheit und Auffrischung der Temperaturen verlegten sich die Festivitäten immer mehr in das Heimathaus, wo dann das Frühlingsfest bei guter Laune friedlich ausklang.
Enthüllung des ersten Legendenschildes durch Bernard Finkeldei und Willi Garth vom Vorstand des Hörder Heimatvereins (3. u. 4. von links), Jens Woelki, Amt für Wohnen und Stadterneuerung (1. v. links), Jürgen Schirmer, Tiefbauamt (rechts). Mit dabei zwei Anwohner des Neumarkts. Foto: Helmut Broich.
2013 konnte der Hörder Heimatverein den lange gehegten Wunsch nach Legendenschildern zur Erläuterung von Straßennamen verwirklichen. In der Hörder Innenstadt wurden 10 durch den Heimatverein recherchierte Legendenschilder installiert. Die Bewohner des Hörder Neumarkts äußerten 2015 ebenfalls den Wunsch nach solchen Schildern. Wie beim ersten Mal verlief die Durchführung in guter Koordination mit dem Amt für Wohnen und Stadterneuerung, dem Tiefbauamt, dem Stadtarchiv und der Stadteilagentur. Der Heimatverein wälzte die Akten und recherchierte eifrig.
Am Freitag, 20. April 2018 konnten dann elf neue Schilder übergeben werden.
Beim Rundgang ist oft auch Stopp an anderen Sehenswürdigkeiten, wie hier dem Jürgens-Denkmal. Foto: Helmut Broich.
Nach der Enthüllung des ersten Schildes durch den Vorsitzenden des Hörder Heimatvereins, Willi Garth, führte er, unterstützt von Bernhard Finkeldei, zu den neu installierten Schildern und Sehenswürdigkeiten am Wege. Spannende Hörder Geschichte im Vorbeigehen.
Bei bestem Wetter startete eine große Gruppe des Heimatvereins Mengede zu ihrer ersten diesjährigen Radtour. Foto: Heimatverein Mengede.
Wie in den Vorjahren, startete der Heimatverein seine Radsaison mit der Tour „Rund um Mengede“, natürlich wieder mit einer geänderten Streckenführung.
Nachdem die Tour im März im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser gefallen“ war, begleitete strahlender Sonnenschein die über 30 Radtouristen. Die Hauptrichtung gab dabei der vor Jahren vom Verein Mengede 2000 beschilderten Radweg vor, dessen Streckenverlauf von Franz-Josef Fedrau Jahr für Jahr modifiziert und abgeändert wird.
Vom Heimathaus ging es am Straßenbahnmuseum Mooskamp vorbei quer durch Nette, Bodelschwingh, Dingen und Deininghausen bis nach Ickern. Gegen 13 Uhr erreichte man das alte Schiffshebewerk in Henrichenburg.
Nach der Mittagspause ging es am Dortmund- Ems Kanal entlang nach Leveringhausen und durch die Mengeder Heide zurück zum Heimathaus. Hier wurde der Tag resümiert und die Planung für die kommenden Monate angegangen. Im Mai soll das Ziel der Ankerplatz in Datteln sein, im Juni geht es zum Reibeplätzchen Essen ins „Rote Haus Mowwe“ nach Lanstrop und im Juli vielleicht zum Polizeipräsidium Dortmund mit Besichtigung des Museums.
In der Kategorie "Initiative, Verein, Werkstatt" hat der Arbeitskreis Dortmund im Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. mit seinem Leiter Heinz-Ludwig Bücking für die ausführliche Dokumentation der Arbeiten des Arbeitskreises von 1986 bis 2017 einen 1. Preis errungen.
Der eingereichte Beitrag stellt die vielfältige Arbeit des Arbeitskreises in den letzten 30 Jahren dar, zu dessen Hauptaktivitäten die Erforschung und der Betrieb des Besucherbergwerks Graf Wittekind in Dortmund-Syburg zählt. Der Arbeitskreis hat Risswerke des historischen Bergwerks erstellt, Funde dokumentiert, die geologischen Verhältnisse erforscht sowie ein Archiv mit Material und Fotos der eigenen Aktivitäten erstellt. Zur Vermittlungstätigkeit gehört neben dem Angebot der Grubenfahrten die Erstellung von Büchern, Vorträgen, Wanderungen und Ausstellungen.
Die Preisverleihung des 7. Geschichtswettbewerbs „Hau rein! Bergbau Im Ruhrgebiet. Alltag, Wissen. Wandel.“ hat mit 600 Teilnehmern am 13. April 2018 auf dem Welterbe Zeche Zollverein stattgefunden. Das Forum hat mit „Hau rein! Bergbau im Ruhrgebiet. Alltag. Wissen. Wandel.“ bereits zum 7. Mal einen Geschichtswettbewerb durchgeführt. Der erste, aus dem Jahre 1991, fiel noch in die Zeit der IBA-Emscher-Park. „Die schwerwiegenden Folgen, die die Zechenstillegungen nach sich zogen, regen eine Untersuchung der Notwendigkeit dieser Stillegungen an“ hatte bereits 1928 Liselotte Hechelmann in ihrer Dissertation als „Ein Beitrag zu dem Problem der Zechenstillegungen im Ruhrgebiet“ geschrieben. Nun, 90 Jahre später, erfolgt das endgültige Ende des Bergbaus – zumindest des deutschen Steinkohlenbergbaus. Diesen hat das Forum als historischen Einschnitt für einen Geschichtswettbewerb zum Thema „Bergbau“ aufgegriffen.
Ein Jahr lang konnten Beiträge eingesandt werden. 324 Arbeiten, vom Gedicht bis zum wissenschaftlichen Wälzer, mit und ohne Bilder, Filme, Hörspiele und viele andere Formate sind im Büro des Forums eingetrudelt. In einem zweistufigen Verfahren wurden von 37 Juroren und Jurorinnen 57 Arbeiten benannt, die Freitag mit einem Preis ausgezeichnet wurden. Dabei erhielt jeder Beitrag die gleiche Wertschätzung. Die Entscheidung fiel oft ganz knapp aus – manchmal waren es nur kleine zusätzliche Aspekte und Nuancen, die einen Beitrag von vergleichbaren Einreichungen unterschied.
Auf geschichtskultur-ruhr.de ist die Präsentation der Veranstaltung einsehbar und natürlich auch die vollständige Preisträger*innen-Liste.
Wilfried Garner und Wolfgang Schlesiger spielten beim Monatstreffen in Bodelschwingh Lieder der Beatles. Foto: Heimatverein Mengede
Beim Monatstreffen der Gruppe Bodelschwingh und Westerfilde im Heimatverein Mengede e.V. drehte sich am 10. April 2018 alles um die 1960er Jahre. Das Jahrzehnt steht für Aufbruch und Umbruch gleichermaßen, was durch Gerd Obermeit in Form einer Chronik der Ereignisse jahresweise dargestellt wurde. Fast alle der anwesenden Besucher hatten die Zeit miterlebt und konnten eigene Erlebnisse beisteuern. Diese Geschichten führten immer wieder zu angeregten Gesprächen und gemeinsamen Erinnerungen.
Die 60er Jahre waren das Jahrzehnt der Jugend-Emanzipation, bei der die Musik eine große Bedeutung hatte. Die Beatles spielten dabei sicher die wichtigste Rolle. Das sollte auch an diesem Abend voll zur Geltung kommen. Zu Gast waren Wilfried Garner und Wolfgang Schlesiger, die den Besuchern immer zwischendurch Lieder der Beatles mit Gitarren und Gesang zu Gehör brachten. Diese gezielte Abwechslung zwischen den Gesprächen schaffte die notwendige Ruhe und Muße für Erinnerungen. Den beiden Musikern gilt deshalb der ganz besondere Dank der Teilnehmer.
Nach etwas mehr als zwei Stunden endete das Monatstreffen in der ehem. Gaststätte „Bodelschwingher Schmiede“ mit einem ungeplanten Gruppengesang zu den Gitarren und jeder nahm seine 60er Jahre wieder mit heim, vielleicht ergänzt um manche Erinnerung, die inzwischen bereits verblasst war.
Das nächste Monatstreffen der Gruppe Bodelschwingh und Westerfilde im Heimatverein Mengede e.V. findet am Dienstag, 8. Mai 2018 in der ehem. Gaststätte „Bodelschwingher Schmiede“ statt. An diesem Abend werden Gitta und Werner Naudiet in einem bebilderten Vortrag über ihre interessante Reise mit dem Motorboot durch fünf Bundesländer berichten. Gäste sind dazu wieder herzlich eingeladen.
Gerd Obermeit
Uwe Wortmann (rechts) und Diethelm Textoris (links) referierten über das Lüner Heinz Hilpert Theater. In der Mitte: Hans-Ulrich Peuser. Foto: Heimatverein Mengede.
Wie bereits im Februar, als der Heimatverein Waltrop den Monatsstammtisch gestaltete, stand das Treffen im April ganz im Zeichen der guten Nachbarschaft. Das Heinz Hilpert Theater aus der schönen „Lippe“ Stadt Lünen stellte sich vor. Vermittelat wurde dieser Kontakt einmal mehr von Diethelm Textoris, Berichterstatter und Kritiker vieler dort aufgeführter Stücke.
Hauptreferent des unterhaltsamen Abends war Uwe Wortmann, Leiter des Kulturbüros der Stadt Lünen. Neben Sportveranstaltungen, großen Events wie Weihnachtsmarkt, Kirmes und die über die Stadtgrenzen hinaus bekannte traditionelle „Lünsche Mess“ ist er auch für das Heinz Hilpert Theater der Stadt zuständig. Das 1958 eingeweihte Haus startete als „Theater der Stadt Lünen“ war immer schon als Gastspieltheater konzipiert und hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl berühmter Namen zu Gast. Seit 1966 firmiert es unter dem Namen „Heinz Hilpert Theater“. In dem 1990er Jahren gründlich saniert bildet das mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Haus heute gemeinsam mit dem Hansesaales und dem Hotel am Stadtpark ein geschlossenes Ensemble, gerne auch als Kulturmeile bezeichnet.
Nach einer kurzen Pause übernahm Diethelm Textoris den zweiten Teil der Ausführungen aus seiner Sicht des Theaterkritikers. Er erinnerte an sein erstes Interview, das ihm ziemliches Lampenfieber bereitet hat. Sein Gesprächspartner war Freddy Quinn, der singende Seemann aus Österreich. Aber auch mit vielen anderen bekannten Künstlern kam er ins Gespräch.
Wer mehr über das aktuelle Programm erfahren möchte, kann das unter folgenden Adressen tun: luenen-veranstaltungen.de und kulturbuero-luenen.de.
Die Montanindustrie und deren Erbe prägen das Ruhrgebiet und die Identität der hier lebenden Menschen bis heute. Die vielfältigen Bestrebungen, ausgewählte materielle und immaterielle Hinterlassenschaften der Region zu bewahren, finden weltweit Beachtung und sogar Nachahmung.
Mit dem Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland und damit in Nordrhein-Westfalen und im Saarland stellt sich die Frage nach den Perspektiven für das montanindustrielle Erbe und dessen Bedeutung für ein Verständnis der Vergangenheit, das nicht rückwärtsgewandt ist, sondern zukunftsorientiert.
Im Rahmen des Projekts „Glückauf Zukunft“ der RAG-Stiftung wird die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur dieser Frage nachgehen und am 16. und 17. Mai 2018 an einem ihrer Denkmalstandorte, der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck, eine Tagung zum Thema „Glückauf Industrielles Erbe – Bedeutung und Vision für NRW“ veranstalten.
Das Tagungsprogramm sowie das Anmeldeformular finden Sie unter industriedenkmal-stiftung.de. Anmeldefrist: 30. April 2018 (begrenzte Teilnehmerzahl). Bitte senden Sie das ausgefüllte Formular an: tagung@industriedenkmal-stiftung.de
Veranstalter: Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Veranstaltungsort: Maschinenhalle Zeche Zweckel, Frentroper Straße 74, 45966 Gladbeck.
Die musikalischen Reisebegleiter auf dem Streifzug durch die europäischen Hauptstädte. Foto: Heimatverein Mengede.
Nach „Liedern der Großstadt“ - ein musikalischer Streifzug durch Berlin, Hamburg, Köln und das Ruhrgebiet" fand am 16. März ein weiteres Abendkonzert im Heimathaus am Widum statt.
Unter dem Titel „Lieder der Metropolen“ ging es mit einem bunten Programm in verschiedene europäische Hauptstädte. Mit fast 100 Besuchern war das Heimathaus so „proppenvoll“, dass viele stehen mussten und einige Besucher sogar gleich wieder den Heimweg antraten.
Auch dieses Mal konnte die eher ungewöhnliche Zusammensetzung des Ensembles überzeugen. Als Reisebegleiter waren Diethelm Textoris (Moderation/Gesang), Friedhelm Stolle (Gesang), Heinz Weckendrup (Akkordeon), Hans-Ulrich Peuser (Klavier), Matthias Willing (Kontrabass) und Violinistin Elisabeth Reining an Bord des virtuellen Reisezuges. Die Moderation lag bei Diethelm Textoris in den bekannt guten Händen. Er führte humorvoll durch das Programm, wobei er mit seinem Hintergrundwissen und vielen Anekdoten den Vortrag bereicherte.
Nach dem Konzert war die Zufriedenheit, aber auch die Vorfreude auf die angekündigte Fortsetzung dieser Konzertreihe bei allen Beteiligten groß. Wenn alles klappt, geht es dann in die „Neue Welt“, nach Nord- und Südamerika.
Cornelia Konter (HV Berghofen), das Ehepar Peuser (HV Mengede), Stadtheimatpfleger Dr. Mathias Austermann sowie der Ehren-Stadtheimatpfleger Dr. Ingo Fiedler auf dem Heimatkongress in Münster. Foto: Michael Konter (HV Berghofen).
Unter den etwa 520 "Heimatgestaltenden" konnte Ministerin Ina Scharrenbach am Samstag, 17. März 2018 auch einige Vertreter der Dortmunder Heimatvereine in Münster zum ersten Heimatkongress begrüßen. Eingeladen hatte zu dieser Premierenveranstaltung das im vergangenen Jahr neu geschaffene "Heimatministerium" (vollständig: Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung) in die Halle Münsterland.
Bis auf den letzten Platz besetzt war das Mengeder Heimathaus zum Märzvortrag des Heimatvereins.
Der Märzstammtisch des Heimatvereins Mengede stand ganz im Zeichen des Naturschutzes und warf einen fundierten Blick auf die Dortmunder Vogelwelt. Unter der fachliche Leitung von Dr. Erich Kretzschmar, beim Naturschutzbund Deutschland, Stadtverband Dortmund (NABU) zuständig für Brutvogelkartierung, Avifaunistik und "Birding", gab es zu Beginn eine Einführung zu „Naturbeobachtungen zwischen Bergsenkungsgewässern und Emscher“. Im zweiten Teil, nach der Getränkepause, folgte der Film: „Dem Kiebitz eine Zukunft geben, Hochwasserrückhaltebecken Dortmund- Mengede“.
Das Thema war für die Mengeder Heimatfreunde von so großem Interesse, dass das Heimathaus bis auf den letzten Platz belegt war.
Die über 70 Teilnehmer in beiden Räumen füllten nicht nur sämtliche Sitzplätze, ein Teil musste sogar mit einem Stehplatz vorlieb nehmen.
Nach Beendigung des Filmes, der über den Naturkanal des NABU Dortmund bei Youtube jederzeit gesehen werden kann, überreichte der Vorsitzende Hans-Ulrich Peuser (links) dem Referenten Dr. Kretzschmar (rechts) eine Flasche „Emscherperle“.
Am Donnerstag, 8. März 2018, 19 Uhr referiert Dr. André Biederbeck über "Sozialistische Selbstverortung und umkämpfte Stadträume".
Bei vielen Anlässen gingen die Arbeiter im 19. und 20. Jahrhundert auf die Straße, um ihre Forderungen gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit zu artikulieren. In manchen Fällen handelte es sich bei dem sogenannten Demonstrationssozialismus um spontane politische (Protest-)Aktionen. Vielfach war die Besetzung des öffentlichen Raumes jedoch von langer Hand geplant. Gerade die jährlich wiederkehrenden Maifeiern und Gewerkschaftsfeste waren schon bald Bestandteil einer bewussten und geplanten Inszenierung. Auch in Dortmund sollte mit diesen Ereignissen die Schlagkraft der sozialistischen Bewegung zur Schau gestellt und zugleich ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Arbeitern und ihren Familien erzeugt bzw. verstärkt werden.
Im Rahmen des Vortrags werden deshalb die Abläufe der Maifeiern und Gewerkschaftsfeste anhand von historischen Stadtplänen und Fotomaterial veranschaulicht und in ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Dortmund eingeordnet. Auf diese Weise bietet der Vortrag neue Einblicke in die Entwicklung Dortmunds in der Zeit zwischen 1890 und 1930.
André Biederbeck studierte Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, der Mittleren Geschichte und der Politikwissenschaft. 2016 wurde er mit einer Arbeit über das Dortmunder Arbeitermilieu an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert. Seine Dissertation wird in Kürze in der Reihe des Stadtarchivs Dortmund erscheinen.
Zuweilen ging es steil bergauf während der Wanderung des Mengeder Heimatvereins auf den Ruhrhöhen bei Herdecke. Foto: Heimatverein Mengede
Für Wanderer gibt es kein schlechtes Wetter, solange die Kleidung und die Laune gut sind. Doch dass die Mengeder Wanderer bei 8 Grad unter Null einen neuen Teilnehmerrekord aufstellen würden, damit hatte kaum jemand gerechnet.
18 gut eingepackte Wanderer stiegen am ersten März 2018 voller Tatendrang an der Haltestelle Herdecke-Schanze aus dem Bus. Vor ihnen lag die dritte Etappe des Dortmunder Rundweges. Zunächst führte der Weg abwärts durch den Herdecker Vorort Ahlenberg, dann über den Kamm des Ardeygebirges zum „Köpchenwerk“, ein nach seinem Planer Arthur Köpchen benannten Pumpspeicherkraftwerk, das 1930 in Betrieb genommen wurde. Oberhalb des historischen Landhotels „Bonsmann‘s Hof“ hatte man den ersten Blick auf den Hengsteysee und das angrenzende Industriegebiet im Bereich Hagen-Bathey.
Eine erste Pause wurde in der Siedlung am Klusenberg eingelegt und zwar auf einer Mauer an dem alten Fachwerkhaus, in dem „Opa Rohpeter“, ein Verwandter des Mengeder Wanderführers Diethelm Textoris in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts seine Jugend verbracht hatte.
Danach mussten die Wanderer ihre Schwindelfreiheit unter Beweis stellen, denn es ging auf schmalem Pfad oberhalb des Hengsteysees mit ständigem Blick auf ihn bis zum Straßenviadukt und anschließend aufwärts zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem 245 Meter hohen Syberg. Dabei wurde ein Stück des Syburger Bergbaupfades berührt. Nach einem interessanten Rundgang über den Vincketurm und die Ruine der Syburg beendete ein Besuch der romanischen Kirche St. Peter den rundum gelungenen Wandertag.
Hans-Ulrich Peuser, der Vorsitzende des Heimatvereins konnte dann auch kurz und treffend resümieren: „Das war ein wunderschöner Urlaubstag.“
Diethelm Textoris
Zur 16. Jahreshauptversammlung am 22. Februar 2018 trafen sich im Gemeindehaus der katholischen St. Remigius Gemeinde die Mitglieder des Heimatvereins Mengede.
Der erste Vorsitzende Hans Ulrich Peuser ging zunächst einmal auf die vielen, mittlerweile traditionellen Aktivitäten des vergangenen Jahres ein. Das sind der Monatsstammtisch, die Monatsradtour, der Wandertag, der Skatabend, der Schnadegang, die Lieder-/Konzertabende und vieles mehr. Ein besonderer Höhepunkt war die einwöchige Jahresradtour nach Heede/Ems mit über 30 Teilnehmern.
Er berichtete von der Tätigkeit der Online Redaktion, zuständig für den Internetauftritt des Heimatvereins und die „Heimatblatt Redaktion“, zuständig für die Erstellung des beliebten Heimatblattes.
Bemerkenswert erfreulich war auch die Mitgliederentwicklung im Verein. So stieg ihre Zahl auf über 350 Mitglieder an.
Einige Events konnten 2017 neu in den Angebotsstrauß des Heimatvereins aufgenommen wurden. Der „Klönnachmittag für Frauen, ein „Discoabend mit DJ Diethelm Textoris“ und der erste „Lebende Adventskalender“ in Bodelschwingh und Westerfilde fanden recht guten Anklang und sollen auch in diesem Jahr fortgeführt werden.
Weil es immer wieder mal Anregungen und Rückfragen zu einem plattdeutschen Abend gibt – bei der Versammlung meldeten sich drei Mitglieder, die noch platt „schnacken“ können – soll geprüft werden, ob auch in Bodelschwingh/Westerfilde das Interesse besteht, einen solchen Abend mit Vortrag durchzuführen.
Bei den anschließenden Vorstandwahlen wurden die Amtsinhaber einstimmig wiedergewählt.
Vom 11. März bis zum 6. Mai 2018 präsentiert das Hoesch-Museum die Ausstellung „Ruth Baumgarte und das Wirtschaftswunder. Farbrausch am Kessel“. Zur Eröffnung stimmt die Schauspielerin und Adolf-Grimme-Preisträgerin Hannelore Hoger in das Thema der Ausstellung ein: sie liest Texte aus dem Umfeld der industriellen Arbeit von Martin Walser und Egon Erwin Kisch. Eine wissenschaftliche Einführung zur Ausstellung geben der Kurator Prof. Dr. Hanno Sowade sowie die Direktorin des Koblenzer Ludwig Museums und Ruth Baumgarte-Kennerin, Prof. Dr. Beate Reifenscheid.
Im Zentrum der architektonisch ansprechenden Schau stehen die von 1952 bis 1967 entstandenen Arbeiter- und Industriebilder der bekannten, in Berlin aufgewachsenen Künstlerin Ruth Baumgarte (1923 – 2013). Durch ihren zweiten Ehemann, den Bielefelder Fabrikanten Hans Baumgarte, kam die Künstlerin Anfang der 1950er-Jahre erstmalig mit der Stahlindustrie in Berührung. Als eine der wenigen Frauen in der Kunstgeschichte porträtierte sie neben ihren anderen Arbeiten fortan immer wieder Menschen im Kontext industrieller Produktion. Teils malerisch, teils grafisch und mit einem Hang zur expressiven Farbgebung dokumentieren diese Arbeiten Baumgartes ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte und setzen dem Arbeiter von damals ein sensibles, unpathetisches Denkmal. Eingebunden in einen historischen Erzählstrang zum „deutschen Wirtschaftswunder“ werden in der Ausstellung sowohl die rund 60 Aquarelle und Mischtechniken als auch der zeitgeschichtliche Kontext plastisch erlebbar.
Ruth Baumgarte, Tochter der Schauspielerin Margarethe Kellner-Conrady und des Schauspielers, Regisseurs und Ufa-Direktors Kurt Rupli, erlangte vor allem durch ihren expressiv-gegenständlichen Afrika-Zyklus internationale Bekanntheit, der zuletzt bis Anfang Januar 2018 im Ludwig Museum Koblenz gezeigt wurde. Von Oktober bis Dezember wird dieser abermals im Ludwig Museum St. Petersburg, Marble Palace, zu sehen sein.
Begleitend zur Ausstellung in Dortmund erscheint eine 168 Seiten starke Publikation im Wienand Verlag Köln zum Preis von 32 EUR/ 36 EUR (Museumskasse/ Buchhandel).
Der Eintritt zur Vernissage ist frei.
Podiumsdiskussion am 1. März 2018, 19 Uhr in Dietrich-Keuning-Haus (Leopoldstraße 50).
Nach der verheerenden Erfahrung von zwei Weltkriegen legten vor 60 Jahren die Gründungsväter der Europäischen Union den Grundstein für ein Bündnis, das den Traum einer friedlichen gemeinsamen Zukunft verwirklichen sollte. Doch im Blick auf aktuelle – auch weltweite – Entwicklungen wie Wirtschafts- und Finanzkrisen, ein soziales Gefälle in der Union, Brexit, Migrationsbewegungen und teilweise destabilisierte Nachbarstaaten stellt sich die Frage, wie sich die Zukunft der EU gestaltet: Was macht europäische Identität heute noch aus? Wie erleben sich die Menschen des Ruhrgebiets als Europäer_innen? Was vereint sie und worauf können sie bauen? Und wie hängt das kulturelle Erbe damit zusammen?
WDR-Moderator Matthias Bongard führt durch den Abend mit Expert_innen aus Politik und Wissenschaft. Die Gäste auf dem Podium sind Petra Kammerevert (Mitglied des Europäischen Parlaments und dort Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung), Markus Thürmann (Vorstandsvorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten, JEF NRW), Prof. Dr. Ahmet Toprak (Dekan an der Fachhochschule Dortmund und Integrations- und Migrationsexperte) und Prof. Dr. Dr. Markus Walz (HTWK Leipzig). Das Rahmenprogramm gestalten der Poetry-Slammer Rainer Holl und das Kozma Orkestar (Urban Folk Beats).
Die Veranstalter laden das Publikum herzlich zur gemeinsamen Diskussion ein: am Donnerstag, 01.03.2018, 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) im Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund.
(Organisation: Auslandsgesellschaft NRW e.V., Dietrich-Keuning-Haus, EDIC Dortmund, Kulturbüro Dortmund, Stadtarchiv Dortmund)
Der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird aber um Anmeldung per Mail unter yankova@agnrw.de oder telefonisch unter 0231 83 800 54 gebeten.
Das Stadtarchiv Dortmund mit dem Historischen Verein der Stadt und das Historische Konzernarchiv RWE zeigen am kommenden Dienstag 20. Februar 2018 um 19 Uhr im Kino im Dortmunder U den bislang verschollenen Dortmunder Stadtfilm „Moderne Großstadt Dortmund“ aus dem Jahr 1964. Es ist die erste öffentliche Vorführung dieses Films seit Jahrzehnten.
„Moderne Großstadt Dortmund“ Film ist eine Art Leistungsschau von Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund Mitte der 1960er Jahre. Oberbürgermeister Dietrich Keuning präsentiert in Ton und Farbe moderne Schulen und Krankenhäuser, gepflegte Parkanlagen und gut besuchte Kultur- und Sportstätten. Auch stellt er die Planungen für die autofreie Dortmunder Innenstadt, die kreuzungsfreie B 1 und die neuen Großwohnsiedlungen im Osten der Stadt vor.
Für den heutigen Betrachter ist der Film eine spannende Zeitreise in ein kraftstrotzendes und optimistisches Dortmund auf dem Höhepunkt der Montanindustrie. Noch ist keine große Zeche geschlossen, noch laufen die drei großen Eisen- und Stahlwerke auf vollen Touren, noch kennt die Entwicklung in vielen Bereichen nur eine Richtung: Steil nach oben. Die Stadt plant für 750.000 Einwohnern, die Straßen sind neu und breit, es fahren kaum Autos. Die Innenstadt ist von kriegsbedingten Baulücken geprägt, die als große Parkflächen dienen, während rund am den Alten Markt die erste Fußgängerzone eingerichtet wird. Der Blick vom Fernsehturm zeigt noch viel unbebautes Land – und eine brummende Hörder Hütte.
„Moderne Großstadt Dortmund“ wurde vor einiger Zeit im Historischen Konzernarchiv RWE entdeckt. Im Stadtarchiv Dortmund war nichts über die Existenz des Films bekannt, es handelt sich wahrscheinlich um ein Unikat. Daher hat das Historische Konzernarchiv RWE den Film an das Stadtarchiv Dortmund zur weiteren Aufbewahrung und Nutzung übergeben.
Veranstaltungsort: Kino im Dortmunder U. Zentrum für Kunst und Kreativität. Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund.
Der Eintritt ist kostenlos.
Ganz im Zeichen der guten Nachbarschaft stand der Monatsstammtisch des Heimatvereins im Februar. Die Mengeder hatten die „Heimatfreunde“ aus Waltrop eingeladen, die diese Möglichkeit gerne wahrnahmen, um ihren Verein mit seinen vielen Aktivitäten vorzustellen.
Zwischen beiden Vereinen besteht seit Jahren ein freundschaftlicher Kontakt, der auch zu gemeinsamen Aktionen geführt hat. So hatten die beliebten Schnadegänge der Mengeder 2011 und 2016 „Waltroper Gelände“ als Ziel, um dort bei den Streitgesprächen Ansprüche einzufordern. Die Stände für den beliebten Adventmarkt rund um die evangelische Remigius Kirche werden von den Waltropern angemietet, angeliefert und aufgestellt.
Angereist waren die Waltroper mit einer achtköpfigen Delegation, die von dem Vorsitzenden Norbert Frey, ehemaliger Stadtdirektor der Nachbargemeinde, angeführt wurde. Gemeinsam mit Paul Reding überreichte er Hans-Ulrich Peuser als Gastgeschenk eine Radierung der Zeche Adolf von Hansemann aus dem Jahre 1934. Eine Flasche „Waltroper Tropfen“ durfte natürlich nicht fehlen.
Eine Zeichnung der Zeche Adolf von Hansemann überreichten Norbert Frey (Mitte) und Paul Reding an den Vorsitzenden des Mengeder Heimatvereins, Hans-Ulrich Peuser (links). Foto: Heimatverein Mengede
Nach der Begrüßung stellte Norbert Frey, seit 1976 Vorsitzender, mit einer Präsentation „seinen“ Heimatverein vor. Bereits im Jahre 1935 von insgesamt 14 Bürgern als Verein für Orts- und Heimatkunde gegründet, kann man heute auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. In dieser Zeit wurden viele historische Exponate aus dem Heimatbereich des Amtes Waltrop (Waltrop, Henrichenburg, Horneburg) zusammengetragen, die man heute im Heimatmuseum bewundern kann. Dieses Museum im ehemaligen Ripmannshof an der Riphausstraße 31 ist der ganze Stolz der Waltroper.
Mit dem Tennenfest (seit 1991), dem schon erwähnten Schnadegang, dem einwöchigen Jahresausflug und den drei Mal jährlich erscheinenden „Waltroper Heimatblättern“ bietet der Heimatverein eine bunte Palette an Informationen und Veranstaltungen an.
Norbert Frey verwies auf die Internetseite des Vereins auf der immer aktuelle Ankündigungen und Berichte einzusehen sind. Er bedankte sich bei den Zuhörern und gab das Mikrofon an Frank Schmidthaus weiter, der eine besonders beliebte Veranstaltungsreihe vorstellte.
Seit 2010 lädt er einmal im Monat zu einem „AktivKino“ ein. Dort zeigt er unter verschiedenen Überschriften (z.B. Erinnerungen, Klassenfahrten, Einschulungen, Tanzveranstaltungen u.Ä.) Filme und Fotos. Ziel ist es, Personen zu erkennen und zu benennen. Dabei werden natürlich viele Erinnerungen geweckt. Bei einem Foto aus 1936 ist es tatsächlich gelungen, alle Personen zu erkennen.
Hans Ulrich Peuser bedankte sich bei den Heimatfreunden aus Waltrop für die vielen Anregungen und Informationen. Vielleicht ist das AktivKino für Mengede eine interessante Idee. Auch die Möglichkeit das Heimatmuseum als Ziel einer Monatsradtour einzuplanen kam auf den Merkzettel.
Bei einigen „Waltroper + Remigius Tropfen“ klang der Abend bei gemütlicher Unterhaltung aus. Dabei wurden auch die vielen Waltroper Veröffentlichungen von Norbert Frey, die auf den Tischen auslagen, begutachtet.
1995 bis 1998 setzten Christoph Hübner und Gabriele Voss ihre zwanzig Jahre zuvor abgeschlossene dokumentarische Chronik Prosper/Ebel fort. Sie nahmen die Spuren der Menschen wieder auf, die damals in den ersten sechs Filmen eine Rolle spielten. Uwe Klug, Kolonnenführer auf Prosper V, damals Lehrling, ebenso wie Ferhat Kavehci, der nach einem schweren Unfall auf der Zeche nicht mehr dort arbeitet. Herbert Jaskulla, damals Schildvorzieher und Hydrauliker unter Tage, inzwischen Rentner, ebenso wie Rudi Klug, der zuletzt Lehrlinge auf Prosper II ausbildete. Man erinnert an die Nachbarn von damals, Karl Golomb, und den Türken Hassan Arkan. Sie starben in der Zwischenzeit.
Prosper/Ebel, zwanzig Jahre danach: Die Zukunft der Kohle ist unsicher geworden. Im Frühjahr 1996 machen die Bergleute in Aktionen ihrem Unmut Luft, besetzen für eine Woche die Zeche. In unmittelbarer Nachbarschaft der Zeche Prosper V wird "Warner Bros. Movie World" eröffnet, Claudia Schiffer, Michael Douglas, Sophia Loren u.a. geben sich die Ehre. Auf der benachbarten Halde wird am "Haldenereignis Emscherblick" gebaut, das weithin sichtbar Aufbruch und Wandel verkünden soll. Kleine Ereignisse scheinbar, doch auch ein Bild der Zeit in der größten europäischen Industrieregion am Ende des 20. Jahrhunderts.
Ein Film von Christoph Hübner und Gabriele Voss. Kamera: Christoph Hübner, Ton/Montage: Gabriele Voss, Produktion: Christoph Hübner Filmproduktion, D 1998, 87 Min.
Im Anschluss Filmgespräch mit Paul Hofmann und Christoph Hübner.
Eine Kooperation des Fritz-Hüser-Instituts, Dortmund, mit der Kinemathek im Ruhrgebiet. Gefördert durch die RAG-Stiftung. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.
Eine der vielen Feiern im Saal des heutigen "Nachbarschaftshauses Fürst Hardenberg". Foto: Sammlung Hubert Scheuer.
Wie jeden zweiten Montag im Monat, so findet auch am Rosenmontag (12. Februar) wieder der Evinger Geschichtstreff um 18.30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im ersten Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes („Schloss von Eving“) am Nollendorfplatz 2 statt.
Diesmal beschäftigt sich der Evinger Geschichtsverein mit dem Ledigenheim in der Herreckestr., im Volksmund „Bullenkloster“ genannt, und seit dem Umbau im Rahmen der IBA Emscherpark vor etwa zwanzig Jahren als "Nachbarschaftshaus Fürst Hardenberg" bekannt – Treffpunkt für viele Vereine aus Lindenhorst und Eving. Wiltrud Lichte-Spranger wird eine kurze Einführung geben und anschließend sollen Erinnerungen ausgetauscht werden.
Also: Ehemalige Bewohner sind besonders herzlich willkommen und wenn sie noch Fotos aus der Zeit haben, ganz besonders. Denn trotz der reichhaltigen Fotosammlung im Geschichtsarchiv hat der Geschichtsverein genau zu diesem Haus haben nicht viele Abildungen gefunden. Aber natürlich sind auch andere Interessierte willkommen. Der Eintritt ist frei."
Der große Moment: der Heimatverein Hörde lüftet gemeinsam mit Bürgermeister Manfred Sauer und Bezirksbürgermeister Hillgeris die Plane über den Stahlbrammen des Stahlwerks.
Mit einem kurzen Festakt hat am 26. Januar 2018 der Heimatverein Hörde den neuen Standort der letzten Stahlbrammen aus dem Hörder Phoenix-Werk eingeweiht.
Der Vorsitzende des Hörder Heimatvereins, Willi Garth, erinnerte die zahlreichen Gäste an die wechselvolle Geschichte der tonnenschweren Werkstücke.
Nach den Grußworten von Bürgermeister Manfred Sauer und dem Hörder Bezirksbürgermeister Sascha Hillgeris trafen sich die Gäste zum gemeinsamen Gespräch bei Glühwein und Currywurstsuppe.
Das Kleinod Schloss Bodelschwingh bildet in Dortmund und im Ruhrgebiet einen herausragenden Erinnerungsort, der das oftmals auf die Zeit der Industrialisierung eingeschränkte Bild der Region um eine zentrale Dimension bereichert: Das Ruhrgebiet war auch eine Region blühender Adelskultur mit eindrucksvollen Schloss- und Kirchenbauten, einzigartigen Sammlungsensembles sowie hochwertigen Objekten materieller Adelskultur. In Bodelschwingh ist dies nicht allein Vergangenheit, sondern zugleich auch Gegenwart.
Das Baudenkmal "Wasserschloss" ist in bemerkenswert vollständiger Weise erhalten: Um die eigentliche Wasserschlossanlage sind die paradigmatischen Elemente eines Adelssitzes trotz des schwerwiegenden Eingriffes des Autobahnbaus im Wesentlichen erhalten und nachvollziehbar. Mit dem Vorhof, der Vorburg, dem Landschaftspark von europäischer Gartenbaubedeutung, der einzigartigen Familiengrablege im Schlosspark, der Schlosskirche und dem sich darum ansiedelnden Dorf, den Wege- und Wasserlaufverbindungen ins Umland ist ein spätmittelalterlich-frühneuzeitlicher Kulturzusammenhang in überraschender Komplexität ablesbar.
Zugleich dokumentiert der Bau in seiner kontinuierlichen (Um-)baugeschichte die durchgehende Nutzung vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Besondere historische Bedeutung hat Haus Bodelschwingh aus verschiedenen Gründen entfaltet; hervorzuheben ist die Bedeutung als überregionaler Gerichtsort im europäischen Geflecht adliger Gerichtsbarkeit. Wichtiges Ziel der Tagung ist es, Schloss Bodelschwingh als europäischen Erinnerungsort zu kontextualisieren.
Die Tagung versteht sich als ein Baustein im Kompetenzfeld Metropolenforschung der Universitätsallianz Ruhr und richtet sich gleichermaßen an Wissenschaftler/-innen wie an Studierende sowie an die städtische Öffentlichkeit. Interessierte sind sehr herzlich eingeladen!
Den Programmflyer finden Sie hier.
Veranstalter: Technische Universität Dortmund (Institut für Kunst und Materielle Kultur sowie Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur); Conrad-von-Soest-Gesellschaft, Dortmund; Stadtarchiv Dortmund; Stiftung Denkmalswerte Kirchen Dortmund.
Die Revolution der Arbeiter und Soldaten von 1918 war eine historische Chance für ein demokratisches Deutschland, das stärker gewesen wäre als die Weimarer Republik – findet Dr. Joachim Käppner. In seinem Vortrag am Mittwoch, 24. Januar, 19 Uhr im Stadtarchiv spricht der Historiker und Redakteur der Süddeutschen Zeitung über diesen „Aufstand für die Freiheit“.
Für sein gleichnamiges Buch hat Käppner neueste Forschungsergebnisse ausgewertet und zeichnet ein Bild der Arbeiter und Matrosen, die eine Welt aus den Angeln hoben.
Aus dem Klappentext: „In wenigen Tagen erreichen sie, was der Sozialdemokratie in Jahrzehnten nicht gelungen war: die überlebte, autoritäre Ordnung des Kaiserreichs zu stürzen. Es ist die Tragödie der Revolution, dass ihre eigenen Führer sie fürchteten – zu Unrecht. Denn das Ziel der meisten Revolutionäre war nicht, wie es in der Rückschau oft erschien, ein kommunistisches Regime wie in Russland zu errichten. Das Aufbegehren in Deutschland hatte vor allem die Absicht, die alten Eliten der Kaiserzeit zu entmachten, besonders das Militär und die Kriegstreiber von 1914.
Für einige wenige Wochen hat die Revolutionsregierung, geführt von der SPD, die Gelegenheit dazu – und nutzt sie nur halbherzig. So bleiben die Todfeinde der deutschen Demokratie mächtig, mit fatalen Folgen für die junge Republik.“
Landtagsabgeordneter Armin Jahl mahm sich viel Zeit für die Fragen des Heimatvereins Mengede. Foto: Heimatverein Mengede
Mit einem besonderen Highlight startete der Heimatverein Mengede in das Jahr 2018. Eine Gruppe von 30 Teilnehmern war der Einladung des Landtagsabgeordneten Armin Jahl (SPD) gefolgt, den Landtag in Düsseldorf zu besuchen. Armin Jahl ist seit 2010 Mitglied des Landtages und vertritt hier den Wahlbezirk Dortmund I (Mengede, Huckarde, Innenstadt West).
Nach der Begrüßung durch einen Mitarbeiter der Landtagsverwaltung konnte die Gruppe auf der Besuchertribüne Teile der Debatte um die Verabschiedung des NRW-Landeshaushalts mitverfolgen. Von dieser guten Stunde auf der Tribüne zeigten sich die Teilnehmer ziemlich beeindruckt.
Anschließend trafen die Mengeder Heimatfreunde mit Armin Jahl zu einem intensiven Gespräch zusammen. Natürlich war dabei der Stadtbezirk Mengede das wichtigste Thema. So wurde über die Stadtkernsanierung gesprochen und auch die Zukunft des Kraftwerkes Knepper kam zur Sprache. Zu diesem Thema hat Armin Jahl für den 26. Februar 2018 im Kulturzentrum Saalbau zu einer weiterem Informationsveranstaltung eingeladen.
2017 jährte sich die Oktoberrevolution zum 100. Mal. Aus diesem Anlass widmet sich das Projekt "Sturm auf den Winterpalast: Forensik eines Bildes" jener Fotografie, die wie keine andere zum Symbolbild dieser Revolution geworden ist: dem Sturm auf das Winterpalais.
Allerdings stammt das Foto nicht vom historischen Ereignis selbst, sondern von einem theatralen Reenactment. 1920 erhielt der russische Theaterregisseur und -theoretiker Nikolaj Evreinov den Auftrag, zum 3. Jahrestag der Revolution die Einnahme des Winterpalais nachzustellen. Der Sturm selbst hatte jedoch in dieser Form so nie stattgefunden. Und doch wurde aus der Fotografie eines Theaterereignisses ein ‚historisches Dokument’.
Die Ausstellung "Sturm auf den Winterpalast: Forensik eines Bildes" präsentiert alle erhalten gebliebenen Aufnahmen des Reenactments von 1920 (ein Film, ca. 75 Fotografien) und die Dokumentwerdung des Fotos in der sowjetischen Geschichtsschreibung in Bildbänden, Schulbüchern, Zeitungsreportagen und Ausstellungen.
Neben der minutiösen Rekonstruktion der Aufnahmesituation wurden zeitgenössische Künstler*innen eingeladen, neue Arbeiten zu produzieren, die auf Evreinov antworten bzw. ihn kommentieren und sich mit den Themen Geschichte, Erinnerung, Reenactment und Wiederholung auseinandersetzen.
Eine Ausstellung mit Arbeiten von Chto Delat, Nikolaj Evreinov, Waldemar Fydrych (Orange Alternative), Cristina Lucas, Kazimir Malevich, Milo Rau, Peter Watkins. Kuratiert von Dr. Inke Arns (HMKV) und Prof. Dr. Sylvia Sasse (Universität Zürich).
Veranstaltungsort: Dortmunder U | Ebene 6, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund,www.hmkv.de.
Heimatvereinsmitglied Diethelm Textoris, den Besuchern durch diverse Vorträge in der jüngeren Vergangenheit bestens bekannt, stellte an diesem Auftaktstammtisch 2018 den Karneval in den Mittelpunkt.
Das Thema hieß “Karnevalslieder im Wandel der Zeiten“. Schon das Mitsingen der Zuhörer zeigte, wie viele dieser Lieder die Zeiten überdauert haben. Viele von uns haben sie im Ohr und kennen mindestens den Refrain auswendig. Doch die Lieder verraten viel über den jeweiligen Zeitgeist, sind häufig Milieuschilderungen, erzählen Alltagsgeschichten und machen oft auch Aussagen über den politischen Hintergrund ihres Entstehungsjahres.
Textoris reicherte seine Präsentation mit Original-Tondokumenten an, ordnete sie zeitlich ein und lieferte Hintergrundinformationen und Anekdoten zu den Liedern und den Interpreten. Wie bei allen seinen Vorträgen mit musikalischem Inhalt bot er auch hin und wieder Live-Gesang, wobei er von Heimatvereinsvorsitzenden Hans Ulrich Peuser einfühlsam am Piano begleitet wurde.
Wer wusste schon, dass die „Hymne des Kölner Karnevals“, der „Treue Husar“ bis ins Jahr 1781 zurück zu verfolgen ist, ursprünglich ein Bänkellied war und erst Anfang der 20er Jahre des 20ten Jahrhunderts mit neuer bzw. ergänzter Melodie als Marsch Einzug in den Karneval gehalten hat? Oder, wem war bekannt, dass der Hit „Du kannst nicht treu sein“ 12 Jahre nach seiner Verbreitung in Deutschland in seiner englischsprachigen Fassung mehrere Wochen die US-Hitparade angeführte und die erste Verkaufsmillion eines deutschen Liedschreibers in den USA war?
Einen sehr unterghaltsamen Abend verlebten die Teilnehmer des ersten Monatstammtisches des Mengeder Heinatvereins im Heimathaus am Widum in Mengede. Foto: Heimatverein Mengede
In seiner Präsentation erinnerte der Referent an berühmte dem Karneval verbundene Sänger und Komponisten. Viele von ihnen, wie Willi Ostermann, Willy Millowitsch, Jupp Schmitz, Trude Herr oder Willy Schneider sind heute längst Berühmtheiten geworden. Plätze, Straßen wurden nach ihnen benannt und Denkmäler für sie errichtet. Doch die eigentlichen Denkmäler sind die von ihnen komponierten bzw. gesungenen Lieder.
Diethelm Textoris konnte berichten, dass der ehemalige Kölner Bäckermeister Karl Berbuer für sein Lied „Du munteres Rehlein, du“ im ersten Halbjahr seines Erscheinens im Jahre 1939 bereits 12.000 Reichsmark erhielt. Sein „Heidewitzka, Herr Kapitän“ bescherte ihm, so berichtete Berbuer selbst, eine lebenslange Rente. Sein „Wir sind die Eingeborenen von Trizionesien“ war ein großer Nachkriegserfolg und beschrieb auf humorvolle Art das von den Alliierten dreigeteilte Deutschland, schloss mit der Vergangenheit ab und erweckte ein neues Selbstbewusstsein. Da das Grundgesetz keine Hymne festgelegt hatte, fungierte es zeitweilig als Ersatzhymne. Übrigens: Konrad Adenauer, unser erster Bundeskanzler, begrüßten die Amerikaner 1950 in Chicago mit „Heidewitzka, Herr Kapitän“, dem oben erwähnten anderen Ohrwurm von Berbuer.
Textoris vergaß nicht zu erwähnen, dass gerade in der Zeit des Nationalsozialismus auch die Politik und der herrschende Zeitgeist Einfluss auf den Karneval nahmen. Was sich u.a. mit der Judenverunglimpfung bei den Karnevalszügen und auch in einigen Liedern zeigte. Auf Geheiß der Nazis mussten die Funkenmariechen und die Jungfrau im Kölner Dreigestirn, traditionellerweise durch Männer verkörpert, jetzt von Frauen dargestellt werden, denn die jahrzehntelange Tradition war nach Meinung der herrschenden Ideologie zu nah an der nicht geduldeten Homosexualität.
Zum Ende des Vortrags ging Textoris auf die Wende ein, die mit den Bläck Föös und ihrem Lied „Drink doch eine met“ im Jahre 1971 eingeleitet wurde. Seitdem sind neben den Solisten Gruppen wie die „Höhner“, „Cassalla“, „De Boore“ oder die „Funky Marys“ gewichtige Faktoren im Karneval. Sie brachten neben den traditionellen Walzer-, Marsch- und Tangorhythmen auch Elemente des Jazz, Blues, Rock, Funk und Reggae in das karnevalistische Liedgut ein. Ganz aus dem Rahmen fällt das Lied „Liebe gewinnt“ von „Brings“ für die Session 2017/18. Regt es doch zum Nachdenken an, fordert auf zur Reduzierung des digitalen Lebens im Tausch gegen mehr Mitmenschlichkeit. Zum Ausklang stimmte der Textoris, wieder unterstützt von Hans-Ulrich Peuser am Klavier und über dreißig Zuhörerstimmen beim Refraingesang das Lied von Jupp Schmitz an, das immer zum Karnevalsausklang erklingt: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“.
Nach einem äußerst kurzweiligen Abend mit Walzertönen bis hin zum Rock und Pop machten sich die Besucher beschwingt und mit neuen Kenntnissen zu diesem Genre auf den Heimweg.
Die historische Krippe der St.- Barbarakirche. Foto: Förderverein Lindenhorster Kirchturm
Der Förderverein Lindenhorster Kirchturm lädt wiederum, bereits zum dritten Mal, zu einem Krippenspaziergang um Drei-Königs-Tag herum ein, diesmal am 5. Januar 2018.
Interessierte treffen sich um 15:30 Uhr in der St.-Barbara-Kirche in der Bergstr./Ecke Friesenstr. In der Kirche wird Küster Jörg Unterkötter die historische Krippe - eine der ältesten in Dortmund - vorstellen und erläutern.
Danach; so gegen 16:30 Uhr, geht es in einem gemütlichen, kleinen Spaziergang zum ehemaligen Wohlfahrtsgebäude ("Schloss von Eving") am Nollendorfplatz. Dort sind in der Geschichtswerkstatt des Evinger Geschichtsvereins ganz unterschiedliche Krippen aus privaten Sammlungen aufgebaut und zu bewundern. Die große Weihnachtspyramide des Geschichtsvereins steht allerdings diesmal in der Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte und die Bedeutung von Weihnachtskrippen kann man die „Aussteller“ zu Herkunft und Besonderheiten ihrer Krippen befragen. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.